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Nur regional, nur Nische?

Umfrage zum „Speiseöl vom Hof": Leser sehen nur in der Nische Potenzial

Im Anbau fast nur Raps und kaum Erfahrungen mit Ölpressung: Viele top agrar-Leser halten Speiseöl als Standbein für eine Nische. Nichtsdestotrotz gibt es überzeugende Beispiele, wo es funktioniert.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ergebnisse der jüngsten top agrar-Umfrage zur Bewertung eines Speiseöl-Standbeins auf landwirtschaftlichen Betrieben fallen auf den ersten Blick eindeutig aus: Die Mehrheit von 88 % der insgesamt 1.063 Umfrageteilnehmer auf topagrar.com sowie auf dem Instagram- und Facebook-Kanal von topagrar haben keine Erfahrung mit dem Pressen von Speiseöl am eigenen Betrieb.

Lediglich 4 % betreiben selbst eine Ölmühle. Weitere 5 % überlegen, in das Geschäft mit dem Ölpressen einzusteigen. Nochmal 3 % nutzt die Möglichkeit, die selbst angebauten Ölsaaten bei Lohnpressen verarbeiten zu lassen.

Immerhin 33 % glauben an Chancen der Speiseöl-Vermarktung

Wiederum eine Mehrheit der diesmal 966 Befragten von 67 % geben an, dass sie einem Speiseöl-Standbein maximal Chancen in der vielzitierten Nische einräumen. Dazu passen einige Hofreportagen, die im top agrar-Ressort „Perspektiven" zuletzt erschienen sind. Hier zum Beispiel der Bericht vom Hof Behn aus Niedersachsen, wo Raps-, Mohn-, Lein-, Hanföl und mehr hergestellt und vermarktet wird.

15 % der Umfrageteilnehmer sehen einen Trend für hochwertige, kaltgepresste Speiseöle aus der heimischen Landwirtschaft. Dazu passt eine Leserstimme, die uns erreicht hat. Heiko R. schreibt, dass er Rapsöl und Leinöl vom benachbarten Selbstpresser bezieht. „Da können im Einzelhandel angebotene Öle geschmacklich bei Weitem nicht mithalten", berichtet er und macht damit Mut, dass einmal vom Geschmack überzeugte Verbraucher auch längerfristig Kunden bleiben.

Zur Umfrage

Die Umfrage ist nicht repräsentativ, sondern fragt lediglich ein Stimmungsbild ab. Sie wurde auf topagrar.com, dem Whatsapp-Kanal von top agrar und auf instagram veröffentlicht. Die Angabe der Gesamtteilnehmerzahl wurde von allen Kanälen aufsummiert. Die verschiedenen Fragen wurden von unterschiedlich vielen Umfrageteilnehmern beantwortet. Technisch kann nicht ausgeschlossen werden, dass NutzerInnen auf mehreren Kanälen abgestimmt haben.

Immerhin weitere 16 % glauben, dass zumindest in einem engeren, regionalen Radius Vermarktungsmöglichkeiten bestehen. Das bestätigt Ölexperte und Landwirt Gerhard Rieglsperger, der im Interview auf die Vermarktungschancen und Einkommensmöglichkeiten eingeht. Er nennt konkrete Rechenbeispiele und Deckungsbeiträge, die möglich sind. Nicht zuletzt zeigt das Interview mit dem Start-up Ölfreunde aus Süddeutschland, dass sich Umsätze im Millionenbereich erzielen lassen und ein deutschlandweiter Vertrieb möglich ist.

Ölsaatenanbau: Überwiegend Raps, andere nur als Ausnahme

Die Umfrage wollte weiterhin wissen, ob die Leser überhaupt Ölsaaten anbauen - und wenn ja, welche. Auf diese Frage antworteten 1.439 Personen.

Demnach bauen fast die Hälfte (46 %) gar keine Ölsaaten an. Fast die ganze andere Hälfte, ebenfalls 46 %, bauen hauptsächlich Raps an.

Je 4 % bauen hauptsächlich Sonnenblumen, oder auch speziellere Ölsaaten wie Mohn, Leindotter oder Lein an.

Diese Herausforderungen sehen die Leser beim Speiseöl

Über die sozialen Medien instagramm und facebook erreichten uns noch einige Leserkommentare zum Thema.

  • So werde der „Pflanzenschutz immer schwieriger" bei den Ölsaaten, was den Anbau erschwere.

  • Ein anderer Follower glaubt, dass die Reichweite der Vermarktung, bzw. die Absatzchancen zu gering seien.

  • Zweimal werden „schwankende Preise" und „schwankender Absatz" bemängelt, unter anderem von einem Follower, der "das schon seit 30 Jahren macht".

  • Nicht zuletzt hinterfragt eine Nutzerin, ob das „Bewusstsein der Verbraucher für Bioregionale Lebensmittel" hoch genug ist, um auf so ein Standbein zu setzen.

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