Das Thünen-Institut für Marktanalyse untersuchte bereits im Zeitraum 2018 bis 2021 Einflussfaktoren auf den Erfolg bzw. Misserfolg regional vermarktender Milcherzeuger, die sich von den volatilen Auszahlungspreisen der Molkereien unabhängig machen wollen. Das Arbeitspapier ist umfassend und kann hier komplett eingesehen werden.
Dieser Artikel fasst die wichtigsten Faktoren zusammen, die über den Erfolg einer Direktvermarktung mitentscheiden können.
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Milch ist ein sensibles / leicht verderbliches Lebensmittel, das in Regionalvermarktung hohe Ansprüche an den Erzeuger stellt.
Im LEH ist der Trinkmilchmarkt bereits gesättigt. Das Marktpotenzial der Region muss vorher analysiert werden (Nischenmarkt). Absatzwege je nach Betriebsstandort abwägen (LEH, Lieferdienst, Hofladen, Gastro)
Der Betriebsleiter ist Schlüsselfigur für erfolgreiche Regionalvermarktung. Er oder sie muss „vernetzt und unternehmerisch denken, Professionalität, Durchhaltevermögen, Fachkenntnis in Hygiene/ Betriebswirtschaft/ Produktherstellung“ und mehr haben. Das Bewusstsein über eigene Betriebszahlen / Vollkosten muss vorhanden sein, weil Betrieb in hohe Vorleistung gehen muss, bis Gewinne erzielt werden.
Die Familie muss gerade im Aufbau der Regionalvermarktung Arbeitskraft zusteuern, da anfangs erst wenig Geld verdient wird und die Einstellung von zusätzlichem Personal schwierig ist.
Potenzielle Hofnachfolger müssen signalisieren, dass er/sie Zukunft im aufwendig aufzubauenden Betriebszweig sieht.
Vorbereitung / Planung /Beratung braucht viel Zeit, frühzeitig genehmigendes Kreisveterinäramt kontaktieren.
Marketing: Der Hof sollte bekannt/nicht anonym sein, Hoffeste, Teilnahme an Wettbewerben, Schilder, Social Media
Externe Molkerei: Mit Molkerei klären, wie mit der Regelung zur Andienungspflicht umgegangen wird. Ok für Regionalvermarktung holen.