Die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) hat ein eigenes Labor zur geschlechtsspezifischen Spermatrennung in Bad Waldsee eröffnet. Bisher hatte der Verband das Sperma in Cloppenburg (Niedersachsen) im Labor der GGI-Spermex sortieren lassen. „Mit unserem Labor sind wir jetzt unabhängiger“, sagt RBW-Geschäftsführer Dr. Alfred Weidele.
Während Cloppenburg die Sortiertechnik des US-Konzerns Sexing Technologies (ST) nutzt, arbeitet die RBW mit ABS Global zusammen. Dessen Technologie „Sexcel“ verspricht hohe Qualität und eine Reinheit von mehr als 90%. Das Monopol des Verfahrens von ST war 2017 nach jahrelangem Rechtsstreit gekippt worden.
Günstiger werden die gesexten Spermaportionen aus dem eigenen Labor wohl nicht, so Weidele. Doch der RBW verspricht seinen Mitgliedern mehr Auswahl bei den gesexten Bullen. „Wir können kurzfristig reagieren und müssen nicht mehr auf einen Termin warten. Unser Angebot haben wir bereits erheblich erweitert und nehmen Braunvieh und Fleckvieh mehr in den Fokus“, so Weidele. Der Zuchtverband will nicht nur das Sperma eigener Bullen trennen, sondern auch im Lohn für andere Organisationen arbeiten. Dazu sei man bereits mit allen süddeutschen und einigen österreichischen Organisationen im Gespräch.