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topplus Fütterung kontrollieren

Rationskontrolle: Aus dem Kot lesen

Alle zwei bis vier Stunden scheidet eine Kuh Exkremente aus. Damit liefert der Kot viele Hinweise zur Fütterung und Verdauung. Welche Schlussfolgerungen lassen sich zur Rationsgestaltung ablesen?

Lesezeit: 3 Minuten

Wie der Kot zu deuten ist und welche Stellschrauben Landwirte in der Rationsgestaltung drehen können, erklärt Dr. Detlef Kampf. Er ist Experte für Tierernährung bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG).

Grundlagen: Zwischen Futteraufnahme und Kotabgang vergeht bei einer durchschnittlichen Passagerate von 5 % je Stunde etwa ein Tag. Den Zeitverzug müssen Rinderhalter berücksichtigen.

Waschen: Zur Beurteilung der festen Bestandteile wird der Kot gewaschen. Dazu 15 Kothaufen sammeln und gut verrühren. Ca. 1.000 g in ein Küchensieb geben und auswaschen, bis sich das Wasser aufhellt. Die Restmenge sorgfältig auspressen und wiegen. Sind die Kühe in Leistungsgruppen mit unterschiedlichen Rationen eingeteilt, ist es ratsam, den Kot jeweils von einer Gruppe zu beurteilen.

Zielwerte: Eine homogene Fasermatte aus kurzen, fein verfilzten Halmen, die im Sieb zurückbleiben, steht für einen gut funktionierenden Pansen. Sind die Partikel < 10 mm, sind Pansenverdauung und Nährstoffausnutzung gut. Ist die Restmenge nur gering, kann die Ration jedoch zu wenig strukturwirksame Faserfraktionen enthalten.

Bei groben Faserpartikeln (> 15 mm) ist der Abbau im Pansen nicht optimal, da Partikel schlecht verdaulich sind oder die Verweildauer im Pansen zu kurz ist. Auch die Pansenflora kann geschädigt sein. Sind ganze oder teilweise erhaltene Getreide- oder Maiskörner sichtbar, war die Zerkleinerung zum Erntezeitpunkt nicht optimal. Das reduziert die Stärkeausnutzung um bis zu 20 % und die Energieausbeute um bis zu 10 %.

Konsistenz mit dem Stiefel prüfen

Stiefeltest: Bei laktierenden Kühen hat der Kot eine haferbreiartige Konsistenz und zeigt eine deutliche Fladen- und Ringbildung. Treten Sie mit einem Stiefel auf einen Kothaufen, um die Konsistenz zu prüfen. Beim Herausziehen bleibt ein leichter Fußabdruck zurück. Der Kot bleibt teils an der Stiefelspitze kleben. Bei Trockenstehern ist der Kot dicker und klebt nicht fest. Beim Herausziehen des Stiefels ist ein deutlicher Fußabdruck sichtbar.

Konsistenz: Eingedickter Kot bei Laktierenden ist ein Hinweis auf zu viel Struktur in der Ration und eine langsame Passagerate oder auf einen Mangel an pansenabbaubaren Nährstoffen wie Proteine oder Kohlenhydrate. Auch Wassermangel ist eine mögliche Ursache. Bei dünnem Kot, der Bläschen bildet und unangenehm riecht, ist die mikrobielle Aktivität im Dickdarm zu hoch, z. B. als Folge eines hohen Proteingehaltes in der Ration.

Ist der Kot sehr dünn, ist die Verdauung gestört. Es ist zudem ein Anzeichen für Strukturmangel oder einen Überschuss an pansenabbaubaren Kohlenhydraten, Protein oder Mineralstoffen wie Magnesium. Auch schlechte Futterhygiene kann ein Grund sein, z. B. wirken Mykotoxine negativ auf das Wachstum von Pansenmikroben.

Farbe: Die ideale Farbe ist braun bis olivgrün. Bei maisbetonten Rationen ist der Kot etwas heller, bei grasbetonten Rationen eher grünlich. Eine dunkle Farbe steht für einen Eiweißüberschuss oder einen hohen Aschegehalt im Futter.

Pansenfunktion: Ein Anhaltspunkt für eine funktionierende Verdauung ist auch das Wiederkauen. Außerhalb der Fütterungszeiten sollten zwei Drittel der Kühe wiederkauen, mit mindestens 50 bis 60 Kauschlägen pro wiedergekautem Bissen.

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