Die zwei vermeintliche Fälle der Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD) in der Schweiz haben sich nicht bestätigt. Damit gilt die Schweiz wieder als frei von dieser neuen Rinderkrankheit. Darauf weist das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hin.
Das BLV hatte nach dem Auftreten der Verdachtsfälle eine Verordnung erlassen, um das mögliche Ausbreiten zu verhindern. Unter anderem galten Beschränkungen für den internationalen Handel mit Nutztieren. Die Fälle haben sich dann aber als falsch-positiv erwiesen. Das bestätigte auch das Referenzlabor der World Organisation for Animal Health (WOAH) in Frankreich. Die angeordneten Maßnahmen und die Verordnung sind wieder aufgehoben.
Was ist Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD)?
EHD ist eine Erkrankung von Wiederkäuern. Die Krankheit macht sich durch plötzliches starkes Fieber, Blutungen an verschiedenen Körperstellen und Teilnahmslosigkeit der Tiere bemerkbar. Blutiger Durchfall kann ebenfalls auftreten. Von den Nutztieren sind die Rinder am stärksten betroffen, wobei die klinischen Symptome nicht von denjenigen der Blauzungenkrankheit zu unterscheiden sind. Schafe und Ziegen können ebenfalls angesteckt werden, zeigen aber selten erkennbare Symptome.
Wachsamkeit weiter gefragt
Auch wenn es keinen EHD-Ausbruch in der Schweiz gab, ruft das BLV zu hoher Wachsamkeit auf. Denn die Krankheit breite sich seit 2022 in Europa aus. Zu Ausbrüchen sei es bisher in Spanien, Portugal, Italien und Frankreich gekommen.
Frankreich: EHD auf dem Vormarsch
Aktuell breitet sich EHD offenbar ungebremst in Frankreich aus. Mitte Oktober waren es bereits 1.194 Ausbrüche in Rinderhaltungen. Betroffen waren acht Départements im Südwesten des Landes. Die ersten Nachweise waren an der Grenze zu erfolgt. Seitdem hat sich die Tierseuche Richtung Nordwesten ausgebreitet. Aus Portugal und Spanien sind nach Angaben der Plattform keine neuen Fälle gemeldet worden. In Spanien waren laut offiziellen Angaben zuletzt 206 Ausbrüche bekannt, Wildtiere eingeschlossen.