In der aktuellen Jahreszeit ist der nächste Sommer gedanklich noch weit entfernt. Doch die nächste Hitzeperiode kommt mit Sicherheit und die wirkt sich nicht nur auf das Wohlbefinden von Rindern aus, sondern auch auf die Eutergesundheit. Warum das so ist, zeigen aktuelle Studien.
Mastitis Neuinfektionsrate steigt
Hitzestress erhöht unter anderem die Neuinfektionsrate, senkt die Heilungsrate und erschwert den klinischen Verlauf von typischen Mastitiserregern, wie S. uberis- oder coliformen Keimen. Das machte Prof. Volker Krömker von der Uni Kopenhagen beim Tierärztekongress in Hannover deutlich.
„Mit den Temperaturen steigt die Teilungsrate der Mikroorganismen in einer infizierten Milchdrüse. Es werden mehr Erreger ausgeschieden. Der Erregerdruck steigt und damit die Neuinfektionsrate“, so Krömker. Die Erregerdichte erhöht auch das Risiko für schwere Mastitisverläufe (s. Übersicht). Gleichzeitig sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Heilung.
Kühles Klima und bestmögliche Hygiene
Deshalb, so betont Krömker, sind besonders im Sommer vorbeugende Maßnahmen wichtig. Dazu zählen alle Techniken, die für kühles Stallklima sorgen, sowie optimale Wasserversorgung und Rationsgestaltung (Selektion verhindern!). Ebenso eine hohe Tier- und Melkhygiene: Saubere Tiere, trockene Einstreu sowie Zwischendesinfektion der Melkzeuge sind einige Beispiele, die helfen, Euterentzündungen bei hohen Temperaturen zu vermeiden.