Chancen am globalen Milchmarkt besser nutzen und Herausforderungen effektiver bewältigen: Das ist das Ziel der niederländischen bzw. belgischen Molkereigenossenschaften FrieslandCampina und Milcobel, die heute gemeinsam ihre Fusionspläne verkünden.
Die Abstimmung über die Fusion durch den Mitgliederrat von FrieslandCampina, die Hauptversammlung von Milcobel und die Kartellbehörden steht allerdings noch aus. Mitglieder, Angestellte und Gewerkschaften sind bereits informiert.
Herausforderungen effektiver begegnen
Die Fusionspartner wollen zu einem internationalen Unternehmen fusionieren, das in der Lage ist, Marktherausforderungen effektiver zu begegnen. Die Unternehmen sollen sich durch ihre komplementären Marktpositionen und Portfolios gut ergänzen. Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Mozzarella stehen im Fokus. Die Fusion darüber hinaus auch Effizienz- und Nachhaltigkeitsvorteile bringen.
Internationales Molkerei-Unternehmen mit 14 Mrd. € Umsatz
Die Milcobel-Geschäftseinheit Ysco soll vor der Fusion verkauft werden. Ohne diese Einheit und auf der Grundlage der kombinierten Jahreszahlen von FrieslandCampina und Milcobel für 2023 wird die neue Organisation einen Pro-forma-Umsatz von mehr als 14 Mrd. € erzielen, in 30 Ländern tätig sein, weltweit fast 22.000 Beschäftigte haben und ein Gesamtvolumen von etwa 10 Mrd. kg Mitgliedermilch verarbeiten. Diese Milch wird von fast 11.000 Mitglied-Milchviehbetrieben geliefert, die im Besitz von etwa 16.000 Mitglied-Milchviehhaltern und -Milchviehhalterinnen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Nordfrankreich sind.
FrieslandCampina: Attraktivität stärken und führenden Milchpreis zahlen
Der Vorstandsvorsitzende der Molkereigenossenschaft FrieslandCampina U.A., Sybren Attema, erklärte: „Die Fusion von FrieslandCampina und Milcobel ist mehr als die Summe der Teile. Hierdurch entsteht eine zukunftsorientierte, gemeinsame Molkereigenossenschaft, die widerstandsfähig ist und Chancen auf dem dynamischen, globalen Milchmarkt nutzen kann. Dies stärkt unsere Attraktivität für die Mitglied-Milchviehhalter:innen, Handelspartner und Beschäftigte. Darüber hinaus wird dieser Schritt dazu beitragen, dass wir einen führenden Milchpreis für unsere Mitglied-Milchviehhalter:innen erzielen, sowohl jetzt als auch in Zukunft.“
Milcobel: Ideale genossenschaftliche Partner für jetzige und neue Mitglieder
Die Vorstandsvorsitzende von Milcobel, Betty Eeckhaut, sagte: „Das bei Milcobel und FrieslandCampina tief verwurzelte genossenschaftliche Gedankengut bildet die Grundlage für diese beabsichtigte Fusion. Unsere Zielsetzung ist auch weiterhin, einen führenden Milchpreis für unsere Mitglied-Milchviehhalter:innen zu erwirtschaften. Da wir uns regionalgeografisch ergänzen, werden wir der ideale genossenschaftliche Partner für jetzige und neue Mitglieder, mit solider Milchanlieferung für eine erfolgreiche Zukunft. Für die Beschäftigten bietet die neue Organisation umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten in einem internationalen Umfeld. Für Kunden bedeutet diese Fusion mehr Innovationskraft, eine breitere Produktpalette und noch weitere Professionalisierung unserer Dienstleistungen.“
Fusionspläne: So geht es jetzt weiter
Die Vorstände der Genossenschaften und die Geschäftsführungen der Unternehmen haben eine Grundsatzvereinbarung über die beabsichtigte Fusion unterzeichnet. Angestrebt wird, dass in der ersten Jahreshälfte 2025 ein ausgearbeiteter Fusionsvorschlag vorliegt, der dann mit den Mitgliedern von FrieslandCampina und den Anteilseignerinnen und Anteilseignern von Milcobel besprochen wird. Danach wird dieser Fusionsvertrag der außerordentlichen Hauptversammlung von Milcobel und dem Mitgliederrat von FrieslandCampina zur Genehmigung vorgelegt. Die Fusion bedarf der Genehmigung der Kartellbehörden.