Das IG-Milchbarometer ist ein Frühindikator der möglichen künftigen Entwicklung des Milchmarktes. Der Wert errechnet sich aus den Börsenkursen der zukünftigen zwölf Monate. Es soll Milcherzeuger bei der aktuellen Einschätzung der zukünftigen Marktsituation und bei der Milchmengenplanung unterstützen.
Die Veränderung der Barometerwerte im Dezember resultiert aus den deutlichen Preissenkungen an der EEX-Börse für die in den zukünftigen zwölf Monaten gehandelte Butter (-9,2%) sowie den Preissenkungen für das gehandelte Magermilchpulver (-3,1%).
Im ersten Halbjahr noch höhere Erzeugerpreise
Für die nächsten zwölf Monate werden weiter abgeschwächte Milchwerte zwischen 41 und 45 Ct/kg Milch erwartet (Übersicht, grüne Kurve). Ende Oktober lag die Erwartung an den Michpreis der nächsten zwölf Monate mit im Schnitt 49,6 ct/kg Milch noch deutlich höher. Allerdings soll sich die Marktabschwächung des ersten Halbjahres 2023 nicht in das zweite Halbjahr fortsetzen. Die dem Markt nachlaufenden Milchpreise dürften im ersten Halbjahr noch für höhere Erzeugerpreise sorgen.
Höhere Milchmenge, reduzierte Nachfrage
Hintergrund der aktuell schwachen Markteinschätzungen sind die höhere Milchmengen in der EU und auch in anderen starken Milchregionen, wie den USA. Zudem wird die Stärkung des Euros zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit der EU-Ware gehen und die Marktpreisschwächen in Europreisen ausgedrückt erhöhen. Nicht zuletzt wird erwartet, dass sich die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten reduziert.