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topplus Milchfett bleibt gefragt

Stabiler Milchmarkt, aber Kosten der Milchproduktion nicht gedeckt

Die internationalen Milchpreise bleiben nahezu stabil, während die Börsenpreise für Butter und Magermilchpulver nachgeben. Die aktuellen Kosten der Milcherzeuger bleiben unterdeckt.

Lesezeit: 4 Minuten

Wie entwickelt sich die Milchpreise bis Ende 2024 und darüber hinaus? Am Milchmarkt gibt es unterschiedliche Signale, wir geben einen Überblick:

Global Dairy Trade steigt wieder

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Nach einem deutlichen Minus bei der letzten Auktion, sind die Preise an der internationalen Handelsbörse für Milchprodukte "Global Dairy Trade" in dieser Woche nahezu stabil geblieben. Der Durchschnittspreis über alle Produkte und Zeiträume stieg um 0,4 % auf 3.837 $/t. Der Preisindex stieg um 4 Punkte auf 1.081.

Dabei haben sich die Produkte unterschiedlich entwickelt. Im Preis gestiegen sind Cheddarkäse (+6,2 % auf 4.217$/t), Butter (+0,8 % auf 6.606 $/t) und Butteröl (+4,0 % auf 6.764 $/t). Im Preis gefallen sind Vollmilchpulver (-16 % auf 3.142 $/t), Magermilchpulver (-1,1 % auf 2.566 $/t), Mozzarella-Käse (-0,8 % auf 4.225 $/t) und Laktose (-0,6 % auf 792 $/t). Mit 22.954 t wurden weniger Mengen gehandelt, als vor zwei Wochen (24.238 t).

IG-Milchbarometer sinkt leicht auf 48,3 ct/kg

Ander sieht es bei den Börsenpreisen für Butter und Magermilchpulver aus. Während die in den Vormonaten gestiegen waren, sinkt Ende Juni das aus den Börsenkursen der zukünftigen zwölf Monate berechnete IG-Milchbarometer um 0,4 Cent auf 48,3 ct/kg Milch im Vergleich zum Mai. Grund sind gesunkene Preise an der EEX-Börse für die gehandelte Butter (-0,1 %) und Magermilchpulver (-1,5 %).

Die Preise bilden keine Milchpreise ab, sondern gelten als Frühindikator der möglichen künftigen Entwicklung des Milchmarktes. Infos zu den aktuellen Milchauszahlungspreisen der Molkereien finden Sie im top agrar-Milchpreisbarometer

Hohe Erwartungen für das 4. Quartal korrigiert

Ende Juni hat sich die IG Milchbarometerkurve für die nächsten zwölf Monate gegenüber dem Vormonat auf hohem Niveau leicht abgeschwächt. Insbesondere die hohen Erwartungen für das 4. Quartal diesen Jahres wurden korrigiert. Nach wie vor wird die Anlieferungssituation weltweit etwas schwächer gesehen.

China reduziert vor allem Pulvereinkauf

Dies gilt deutlicher für das Milchfettangebot angesichts einer steigenden Käseproduktion, so dass Butter nach wie vor zu hohen Preisen gehandelt wird. Magermilchpulver steht auch deshalb stärker unter Druck, weil Chinas Importrückgänge sich deutlicher bei Magermilchpulver und Säuglingsnahrung niederschlagen. Bei fettreichen Milchprodukten steigerte China erst kürzlich die Importmengen.

Worauf basiert das IG-Milchbarometer?

Das Barometer soll Milcherzeuger bei der Einschätzung der Marktsituation und bei der Milchmengenplanung unterstützen. Das ife Institut in Kiel berechnet die Werte im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch). Definiert sind diese Werte für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt.).

Die Werte des Barometers geben nicht die künftige Entwicklung des Milchauszahlungspreises einer bestimmten Molkerei wieder, sondern stellen die externen Einschätzungen der Markteilnehmer an der Warenterminbörse beim Terminhandel mit Butter und Magermilchpulver dar.

Milcherzeuger: Nur 97 % der Kosten gedeckt

Die positiven Entwicklungen am Milchmarkt der vergangenen Monate schlagen bei den Milcherzeugern noch nicht voll durch, berichtet das MEG Milch Board. So betrugen im April 2024 die Milchproduktionskosten 46,30 Cent/kg. Der Milch Marker Index (MMI) ist gegenüber dem vorherigen Stichmonat Januar 2024 von 104 auf 101 gefallen (-1,36 ct/kg). Der Milchauszahlungspreis lag bei 44,79 Cent (plus 0,87 Cent). Das Verhältnis zwischen Kosten und Erlösen bleibe somit ungünstig, auch wenn sich die Kostendeckung von 92 auf 97 % verbessert hat.

Für Frank Lenz, Vorstandsvorsitzender der MEG Milch Board, stellt sich die Lage auf dem Milchmarkt im April folgendermaßen dar: „Wir profitieren von regem Bedarf an Milch, sowohl bei Konsumenten als auch bei Verarbeitern. Auch auf dem Weltmarkt ist die Verwertung sehr gut. Bei insgesamt relativ geringen Milchmengen sind die Milchauszahlungspreise für die Erzeugerinnen und Erzeuger zwar gestiegen, aber nicht in dem Maße wie das die Marktindices hätten erwarten lassen.“

Eine Ursache dafür sieht er in der zögerlichen Preispolitik der Molkereien, die ihren Spielraum gegenüber dem Handel nicht genutzt haben, um höhere Preise durchzusetzen, von denen auch der Milchmarkt und letztendlich die Erzeugerinnen und Erzeuger hätten profitieren können. „Statt dessen gelingt es dem Handel, seine Deckungsbeiträge zu vervielfachen.“

Was ist der MMI?

Der Milch Marker Index (MMI) beruht auf der Studie „Was kostet die Erzeugung von Milch?“. Der Index zeigt die Entwicklung der Milcherzeugungskosten auf und wird in regelmäßigen Abständen vom Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) aktualisiert. Die Preis-Kosten-Ratio verdeutlicht, inwieweit das „Milchgeld“ die Produktionskosten abdeckt. Die Berechnungen basieren auf Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und des Informations Netzes Landwirtschaftlicher Buchführungen der EU (INLB).

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