Seit Anfang Oktober kostet das Päckchen Butter 2,39 € im Supermarkt. Der Handel erhöhte das Päckchen damit zuletzt um satte 30 Cent. Schon seit Monaten sorgen die Butterpreise für immer neue Rekorde und jüngst auch für immer stärkeres mediales Interesse.
Negative Auswirkungen für die Nachfrage?
„Trotz der gestiegenen Preise und der Aufmerksamkeit in den Medien ist die Nachfrage nach abgepackter Butter anhaltend gut“, meldet die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung. Dr. Hans-Jürgen Seufferlein, Geschäftsführer des Verbands der Milcherzeuger Bayern (VMB), geht davon aus, dass das bis Ende des Jahres so bleibt. Er rechnet allerdings nicht mit weiter steigenden Verbraucherpreisen:
Ich denke, dass die Händler auf Marge verzichten, um Kunden nicht mit noch höheren Preisen zu schockieren.“ - Dr. Hans-Jürgen Seufferlein
Frank Lenz von der MEG MilchBoard kritisiert, dass von den hohen Butterpreisen zu wenig Geld bei den Bauern selbst ankommt. Das kann Dr. Seufferlein nicht nachvollziehen: „Es ist normal, dass sich der Milchpreis zeitverzögert zu den Marktpreisen entwickelt“, erklärt er. Er hofft, dass sich der Rückenwind der hohen Butterpreise positiv auf die nächsten Kontraktverhandlungen der gelben und weißen Linie auswirkt.
Was ist die Ursache?
Gründe für die Preissteigerungen sind die geringere Milchanlieferung – in Deutschland, aber auch in Irland und den Niederlanden. Der niedrige Milchfettgehalt spielt ebenfalls eine Rolle. Einen plausiblen Grund dafür gibt es bisher nicht: „Der Wert verharrt schon seit Februar unterhalb des Vorjahresniveaus“, sagt Seufferlein. Das ist ungewöhnlich, denn sonst sei diese Entwicklung auf u. a. Hitze zurückzuführen. Auch Blauzunge oder einen Futterwechsel konnten Wissenschaftler nicht als eindeutige Gründe identifizieren.