Rindermäster haben einige Monate mit stabilen Preisen von über 5 €/kg Schlachtgewicht hinter sich. Wie entwickelt sich der Mastbullenmarkt?
Ebert: Im Januar sind wir mit einem relativ teuren Produkt auf eine weniger gute Nachfrage gestoßen. Dadurch ist zuletzt etwas Druck entstanden, weil die Schlachtbetriebe nicht die erwarteten Mengen abgenommen haben. Hier macht sich bemerkbar, dass den Verbrauchern das Geld ausgeht.
Mit welchem Preis rechnen Sie in den nächsten Wochen?
Ebert: Die Preisentwicklung hängt immer auch vom Preis für Schlachtkühe ab. Diese sind gerade beliebter als die teuren Bullen. Da aber beides knapp ist, stabilisieren sich die R-Bullen jetzt bei ca. 5 €/kg. Je nachdem wie sich der Milchpreis entwickelt, kann sich das aber ändern, wenn mehr Schlachtkühe auf den Markt kommen.
Sind Sie damit zufrieden?
Ebert: Ja, ich denke das ist immer noch ein akzeptabler Preis und eine gute Basis für die kommenden Wochen. Die 6 € im vergangenen Frühjahr hatten anschließend fatale Folgen. Der hohe Jungbullenpreis war auf der Fleischseite nicht mehr umzusetzen und stürzte dann regelrecht ab.
Wie ist die Nachfrage nach Mastbullen aus Haltungsformstufe 2 und 3?
Ebert: Hier im Süden steigt sie. Wir haben mit den Schlachtunternehmen Vion, Müller- und Attenberger-Fleisch Verträge für beide Haltungsformstufen gemacht. Vonseiten des Lebensmitteleinzelhandels ist Kaufland beteiligt. Dieses Jahr wird die Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen einsteigen. Trotzdem wird der Anteil der Haltungsformen vermutlich nicht schnell wachsen und sich bei Haltungsform 3 bei nicht mehr als 10 % einpendeln.
Welche Rindermäster liefern für diese höheren Haltungsformstufen?
Ebert: Bei Stufe 2 sind das Betriebe, die ohnehin etwa den vorgeschriebenen Platz anbieten und diesen nur leicht anpassen mussten. Und auch Betriebe, die für Haltungsform 3 liefern, hatten ohnehin schon z. B. mit Laufhof oder Offenfront gebaut. Extra für die Anforderungen baut nur, wer einen langfristigen Vertrag abschließen kann.