Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bundestagswahl 2025 Maul- und Klauenseuche Gülle und Wirtschaftsdünger

topplus Ausbruch in Brandenburg

Die 12 wichtigsten Fragen zur Maul- und Klauenseuche

Bei einer Wasserbüffelherde in Brandenburg wurde Maul- und Klauenseuche festgestellt. Wie genau sehen die Symptome aus und besteht eine Gefahr für Menschen?

Lesezeit: 4 Minuten

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei einer Wasserbüffelherde in Brandenburg, Landkreis Märkisch-Oderland, ist die genaue Ursache für den Eintrag und die Frage, ob noch weitere Tiere betroffen sind, noch offen. Labore und Behörden arbeiten daran. Es laufen die Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen. Mehr dazu lesen Sie hier: Maul- und Klauenseuche: Die aktuelle Lage im Ticker

Doch was genau ist eigentlich die Maul- und Klauenseuche? Wie können Landwirte die Tierseuche rechtzeitig erkennen und welche Folgen hat ein Ausbruch? Dazu hat das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) ein FAQ erstellt, welches wir hier wiedergeben:

Welche Tiere werden von der Maul- und Klauenseuche befallen?

Die Viruserkrankung kann bei allen Paarhufern auftreten (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Büffel, Waldwiederkäuer). Unter Umständen können auch Giraffen, Elefanten und Kamele infiziert werden.

Welche Krankheitserscheinungen haben die Tiere?

Das Virus verursacht eine schwere fieberhafte Allgemeinerkrankung. Das Fieber hält nur sechs Stunden bis drei Tage an. Die Tiere beginnen zu speicheln und die Mundschleimhaut rötet sich. An der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen bilden sich etwa nussgroße Bläschen. Innerhalb von ein bis drei Tagen platzen die Blasen auf und heilen ab. Die Tiere trippeln und heben die Klauen an um die Schmerzen zu vermindern.

Das Landwirtschaftsministerium Niedersachsen verdeutlichte bereits: Diese Symptome ähneln insbesondere bei Wiederkäuern denen der Blauzungenkrankheit. Daher mahnt das Ministerium an: Bei Verdachtsfällen sollte eine entsprechende Abklärung stattfinden.

Wie wird Maul- und Klauenseuche übertragen?

direkt: von Tier zu Tier über Sekrete und Exkrete

indirekt: über Menschen, Fahrzeuge, Milch, Knochen, Häute, Borsten, Fleisch und Fleischerzeugnisse, Trophäen als Reisesouvenir, verunreinigte Geräte etc.

Der Mensch kann die Seuche durch nicht gereinigte und desinfizierte Kleidung, Schuhe oder Hände übertragen und weitertragen.

Wie schnell breitet sich MKS aus?

MKS ist eine leicht übertragbare Krankheit mit einer kurzen Inkubationszeit, daher breitet sich die Seuche sehr schnell aus.

Wie widerstandsfähig ist das MKS-Virus

Das Virus der MKS hat eine sehr hohe Widerstandskraft gegenüber der Außenwelt. Im Erdboden, in Abwässern oder Jauche sowie gefroren – auch in Gefrierfleisch – bleibt es lange ansteckungsfähig. Eingetrocknet in Haaren, Kleidern, Schuhen, Heu, etc. kann es über Monate bis Jahre überleben.

Auf hohe Temperaturen (z. B. bei der Pasteurisierung der Milch) reagiert das Virus empfindlich und wird abgetötet, ebenso auf Säure mit einem pH-Wert < 6 und Lauge pH > 9. Bei pH-Werten < 4 oder > 11 erfolgt die Abtötung des Virus innerhalb von Sekunden.

Sterben die infizierten Tiere an der Seuche?

Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere. An der Seuche selbst sterben je nach Tierart nur etwa zwei bis fünf Prozent der erkrankten Tiere. Bei jungen Tieren liegt die Sterberate erheblich höher.

In Deutschland und anderen EU-Mitgliedstaaten werden die infizierten Tiere getötet und unschädlich beseitigt.

Was geschieht mit erkrankten Tieren?

Wird MKS bei einem Tier festgestellt, muss der ganze Bestand eines Hofes getötet und unschädlich beseitigt werden, damit die Tierseuche sich nicht weiter ausbreitet.

Ist MKS für den Menschen gefährlich?

Unter den heute üblichen hygienischen Bedingungen wird auch im Falle einer Einschleppung der Maul- und Klauenseuche (MKS) nach Deutschland oder in das benachbarte Ausland keine Gefahr für den Verbraucher von pasteurisierter Milch bzw. von Milchprodukten gesehen. Diese Einschätzung wird auch durch die Erfahrungen aus MKS-Seuchenzügen in der Vergangenheit und im Ausland gestützt.

In der Fachliteratur werden einzelne Infektionen beim Menschen beschrieben, die dieser Einschätzung aber nicht widersprechen. Nur bei Personen, die unmittelbaren und intensiven Kontakt zu erkrankten Klauentieren bzw. dem von diesen ausgeschiedenen Virus hatten, kam es in seltenen Fällen zu gutartig verlaufenden Erkrankungen.

Kann weiter Fleisch gegessen und Milch getrunken werden?

Fleisch und Milch können bedenkenlos verzehrt werden.

Können Haustiere an MKS erkranken?

Hunde, Katzen und andere Haustiere können in der Regel nicht erkranken, aber das Virus weitertragen.

Wie ist MKS weltweit verbreitet?

Das Virus ist derzeit weltweit verbreitet – mit Ausnahme der EU, Nordamerikas, Australiens und Neuseelands. In Deutschland gab es die letzten Ausbrüche 1987/1988. Eine Einschleppung ist jedoch jederzeit möglich. So kam es 2001 zu einem folgenschweren Ausbruch in Großbritannien. 2007 gab es in Großbritannien einen Ausbruch durch die Verschleppung aus einem Labor. Aktuelle Informationen zur internationalen Lage und weitweiten Ausbreitung können dem monthly report der EuFMD oder dem Radar Bulletin des FLI entnommen werden.

Was muss man bei der Einreise nach Deutschland beachten, wenn man in einem Staat, in dem MKS aufgetreten ist, Bauernhöfe besucht hat?

Schuhe und Kleidung sind unbedingt zu reinigen und desinfizieren. Außerdem ist für mindestens eine Woche jeder Kontakt mit Tieren der empfänglichen Arten zu vermeiden. Bei der Einreise werden die Reisenden möglicherweise aufgefordert Schuhe, Kleidung und ggf. Rollkoffer zu desinfizieren.

Vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) gibt es zur Maul- und Klauenseuche einen ausführlichen Steckbrief zum Download:

Ihre Meinung ist gefragt

Haben Sie weitere Fragen zum Thema Maul- und Klauenseuche?

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

top + Wissen, was zählt.

Voller Zugriff auf alle Beiträge, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten - auch in der App.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.