Hauptsächlich exportiert die EU-27 Käse in die Mercosur-Länder. 2023 entfielen aber lediglich 0,2 % der Käseausfuhren der EU auf diese Länder. Dabei war Brasilien der größte Abnehmer. Importe von Milchprodukten aus den Mercosur-Ländern in die EU finden praktisch nicht statt, berichtet die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB).
Zölle entfallen
Am 6. Dezember 2024 haben sich die EU und die vier Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay nach mehr als 25 Jahren der Verhandlungen auf ein Freihandelsabkommen geeinigt. Bolivien ist seit Sommer 2024 Mitglied der Gruppe, aber zunächst nicht Teil des Abkommens mit der EU. Durch den Vertrag entsteht, sofern er ratifiziert wird, eine Freihandelszone mit mehr als 715 Mio. Einwohnern. Vor allem der Abbau von Handelsschranken ist vorgesehen. Die Zölle auf mehr als 90 % aller zwischen den Wirtschaftsräumen gehandelten Waren sollen entfallen.
Der Handel mit Agrarprodukten wird nicht vollständig liberalisiert. Für sensible Produkte wie Rindfleisch, Geflügel, Ethanol und Zucker sind Einfuhrquoten in die EU vorgesehen. Für Milchprodukte aus der EU ist der Mercosur bereit, nach Übergangsfristen zollfreie Quoten für 30.000 t Käse, 10.000 t Milchpulver und 5.000 t Säuglingsnahrung zu gewähren. Bislang ist der Warenaustausch mit Milchprodukten zwischen den beiden Wirtschaftsräumen sehr gering, wie die nachstehende Aufstellung zeigt:
Mit Brasilien ist das bevölkerungsreichste Mercosur-Land ein Nettoimporteur von Milchprodukten. Argentinien und Uruguay sind hingegen wichtige Nettoexporteure und aktuell die Hauptlieferanten für Brasilien.