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topplus Isofluran-Narkose

So betäuben Sie Ferkel richtig für die Kastration

Die korrekte Durchführung der Isofluran-Narkose ist entscheidend für die Gesundheit der Ferkel. Mit diesen acht Tipps verläuft die Kastration entspannt.

Lesezeit: 3 Minuten

Unsere Expertin: Dr. Sandra Löbert, Tierärztin im Tiergesundheitsdienst, Landwirtschaftskammer NRW

In Deutschland dürfen Ferkel nur noch unter Narkose kastriert werden. Eine Möglichkeit ist die Betäubung durch Isofluran. Wir erklären, worauf Sie dabei achten sollten.

1. Sachkunde: Nur sachkundige ­Personen dürfen Ferkel unter Isofluran-Narkose kastrieren. Für einen solchen Nachweis muss man mindestens 18 Jahre alt sein und eine landwirtschaftliche Ausbildung, ein vergleichbares ­Studium oder zwei Jahre Berufserfahrung auf einem Ferkelerzeugerbetrieb vorweisen. Zusätzlich ist ein zwölfstündiger Lehrgang mit Praxisphase und Prüfung Pflicht. Die erste ­Auffrischung in Theorie und Praxis steht nach drei Jahren an, ­danach alle fünf Jahre.

2. Vorbereitung: Das Narkosegerät ­arbeitet am besten bei einer Temperatur von 20 °C. Positionieren Sie es daher rechtzeitig in einem beheizten Vorraum oder im Abteil. Wichtig ist, vor der ­Benutzung alle Schläuche, Atembeutel, Masken und Verbindungen auf Schäden zu kontrollieren. Werfen Sie auch einen Blick auf den Isofluran-Füllstand, um ihn bei Bedarf aufzufüllen.

3. Schmerzmittel: Verabreichen Sie den Ferkeln mindestens 30 Minuten vor dem Kastrieren ein Schmerzmittel. Das lindert die Schmerzen nach der Kastration. ­Kontrollieren Sie zudem, ob die Tiere ­kastrationsfähig sind. Brüchlinge, Zwitter und Binneneber darf nur der Tierarzt ­kastrieren.

4. Belüftung: Isofluran kann sich in der Luft anreichern. Für die Sicherheit des Anwenders ist eine gute Belüftung des Arbeitsbereichs entscheidend. Platzieren Sie den Narkosewagen zwischen Zu- und Abluftpunkt. Damit kein Gas entweicht, sollten die Masken dicht um die Schnauzen der Ferkel abschließen. Weil das Gas schwerer ist als Luft, kann es sich in ­geschlossenen Behältern ansammeln. Legen Sie die Ferkel nach der Narkose daher in eine gut ­belüftete Kiste.

5. Temperatur: Am besten funktioniert die ­Narkose bei konstanter Temperatur. Denn Kälte verringert die Wirksamkeit des Isoflurans. Sorgen Sie für eine warme Um­gebung während und nach der ­Narkose. In der Aufwachphase helfen Rotlichtlampen, die Ferkel warm zu halten.

6. Aufwachphase: Die Aufwachphase nach der Narkose dauert etwa ein bis zwei Minuten. Atmen die Ferkel normal und zeigen eine rosa Hautfarbe, haben sie die Narkose gut überstanden. Bei blasser oder bläulicher Haut sollten Sie eingreifen. Frischluft, ein Kaltwasserguss oder sanftes Schwenken können helfen.

7. Dokumentation: Halten Sie am Ende der Kastration die Anzahl der kastrierten Ferkel und die verwendete Isofluran-Menge fest. Das Narkosegerät zeichnet die Daten elektronisch auf. Vermerken Sie diese im Bestandsbuch oder auf dem kombinierten Anwendungs- und Abgabe-Beleg (AuA) und bewahren Sie die Unterlagen fünf Jahre auf. Narkosezwischenfälle müssen Sie separat dokumentieren. Bei anhaltenden Problemen kann dann der Hoftierarzt oder der Gerätehersteller ­helfen. Auch das Isofluran-Narkose-­Kompetenzzentrum hilft kostenfrei.

8. Lagerung: Lagern Sie das Isofluran an einem verschlossenen Ort bei Raumtemperatur. Nur sachkundige Personen dürfen Zugang zum Mittel haben. Das Narkosemittel muss jedoch nicht aus dem Narkosegerät abgelassen werden, sondern kann auch darin verbleiben. Dann muss das Gerät in einem verschlossenen Raum aufbewahrt werden oder ein Schloss am Verdampfer sein. Neue Isofluranflaschen gehören in einen verschlossenen Schrank. Leere Flaschen sollten Sie über den Hausmüll oder Schadstoffsammelstellen entsorgen.

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