Auch bei knappen Lagerbeständen sollten Selbstmischer ihr Frischgetreide nicht sofort in den Rationen einsetzen. Fütterungsexperten empfehlen mindestens zwei, besser vier Wochen zu warten. Hintergrund ist, dass das Getreide nach der Ernte noch einen gewissen Nachreifungsprozess durchläuft. Innerhalb des Kornes findet eine Umlagerung von Wasser statt und das Getreide "schwitzt". Auch Stärke und Eiweiß durchlaufen einen "Alterungsprozess".
Verdauungsprobleme drohen
Wird das Getreide vor Ablauf dieser Prozesse verfüttert, führt das zu Verdauungsproblemen bei den Schweinen. So reagieren Ferkel mit einer um 20 bis 30 % verminderten Futteraufnahme. Bei Sauen können höhere Umrauschquoten auftreten. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Aufgasungen mit Totalverlusten kommen.
Verkürzte Lagerdauer bei Konservierung
Werden zur Konservierung Säuren eingesetzt, lassen sich die noch laufenden enzymatischen Vorgänge im Korn früher beenden. Die empfohlene Zeitspanne für die Lagerzeit kann dann halbiert werden. Wird Getreide aus der neuen Ernte mit Getreide aus der alten Ernte verschnitten, sollte man den Anteil von anfänglich 10 % Zumischung auf 50 % innerhalb von ein bis zwei Wochen steigern.