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GFS reagiert auf ASP-Fälle in Hessen

Wegen der ASP-Fälle in Südhessen hat die GFS vorsichtshalber einen Teil ihrer Eber aus der Station in Griesheim nach Ascheberg geholt. Geschäftsführerin Dr. Meike Friedrichs erklärt die Hintergründe.

Lesezeit: 4 Minuten

Was der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wild- und Hausschweinen in Hessen für die GFS-Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung bedeutet, erklärt Geschäftsführerin Dr. Meike Friedrichs im Interwiew mit dem Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Frau Dr. Friedrichs, vor Kurzem haben Sie rund 100 Besamungseber aus Ihrer Station im hessischen Griesheim nach Ascheberg im Westfalen geholt. Warum? Was ist da los? Waren die wertvollen Tiere in Gefahr?

Friedrichs: Am 15. Juni hat das FLI (Friedrich-Löffler-Institut) erstmals in Hessen einen positiven ASP-Befund bei einem Wildschwein bestätigt. Das Tier war südlich von Rüsselsheim nahe einer Landstraße gefunden worden. Um den Fundort herum wurde in einem Radius von etwa 15 km eine Restriktionszone eingerichtet.

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Da sich die GFS-Station Griesheim in der Nähe der Restriktionszone befand, haben wir auf Basis des mit den Behörden im Vorfeld erarbeiteten ASP-Notfallplans die weiteren Schritte überlegt. Wir sind in Abstimmung mit dem Veterinäramt zu dem Schluss gekommen, dass weitere positive ASP-Befunde im Wildschweinebestand möglich sind. Daher haben wir uns für den Transport der Eber nach Ascheberg entschlossen.

Wo sind die Besamungseber jetzt untergebracht? Wie lief der Transport ab und wann dürfen die Eber wieder in „Produktion“ gehen?

Friedrichs: Die Besamungseber wurden in die Station Lütkebauer in Ascheberg eingestallt. Diese war für das Einstallen von Ebern in solchen Fällen eingeplant und vorbereitet. Vor dem Transport wurde die Vorgehensweise mit dem Zuchtunternehmen Topigs abgestimmt, da sich viele Topigs-Vorstufeneber in Griesheim befanden. Ebenso wurden alle Eber kurz vor dem Transport per Blutprobe auf ASP, PRRS und Weiteres untersucht – mit nega­tivem Ergebnis!

Besonders schwierig war es, kurzfristig die notwendigen Spezialfahrzeuge mit Luftentkeimung usw. zu finden, denn diese müssen vor dem Transport mehr als 48 Stunden klauentierfrei sein. Hier hat die GFS volle Unterstützung von Topigs und BHZP erhalten, wofür wir uns ganz herzlich bedanken möchten! Die Spermaproduktion der Eber in Ascheberg ist angelaufen.

Welche Sicherheitsvorkehrungen wurden ergriffen, um die Eber zu schützen und einer Verbreitung des ASP-Virus vorzubeugen?

Friedrichs: Die Station Griesheim ist komplett mit einem Zaun von 1,80 m Höhe umgeben. Es gibt dort Bewegungsmelder mit Kameraaufzeichnung, sodass jeder fremde Zutritt regis­triert wird. Das gilt auch für Tiere und Personen, die den Zaun durchbrechen könnten. Außerdem dürfen unsere Mitarbeiter nur unter Einhaltung von Karenzzeiten in den Eberstall. Vorab wird geduscht und es erfolgt ein kompletter Kleidungs­wechsel nach Schwarz-Weiß-Prinzip.

Außerdem wurde mit Auftreten des ersten Wildschwein-ASP-Falls in Hessen der Hygienebereich an der Station erweitert. So wurde das Befahren des Schwarzbereichs des Stationsgeländes eingeschränkt und ein weiterer Schuhwechsel der Mitarbeiter umgesetzt. Die Transporte und das Verladen der Eber wurden von den GFS- sowie Amtstierärzten vorbereitet bzw. begleitet.

Wie geht es in Griesheim jetzt weiter? Wie viele Eber sind noch dort? Können diese weiter ihrer Aufgabe nachgehen? Kann bzw. darf der Ebersamen aus der Restriktionszone genutzt werden?

Friedrichs: Bei den Ebern, die sich noch in der Station Griesheim befinden, handelt es sich um Tiere, die für die Schlachtung vorgesehen sind. Grundsätzlich ist auch dort eine Spermaproduktion möglich. Die Genehmigung zur Verbringung des Samens liegt uns vonseiten der ­zuständigen Behörde vor. Aktuell werden die Eber jedoch nicht abgesamt.

Welche Folge hat die Evakuierungsaktion auf die Spermakunden? Viele Ferkelerzeuger haben in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen mit der gezielten Auswahl von „Wunschebern“ gemacht. Doch im Augenblick ist das ja womöglich etwas schwierig zu organisieren.

Friedrichs: Das stimmt: Aktuell ist die Ein­haltung der Wunscheber teilweise eingeschränkt. Die betroffenen Landwirte werden informiert und mit ihnen wird die geänderte Eberauswahl abgestimmt. Bei Fragen können sich die Landwirte jederzeit an unser Team wenden.

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