Bei der intensiven Suche nach Falltieren im ASP-Krisengebiet in Brandenburg sind die Suchtrupps in den letzten Tagen mehrfach fündig geworden. In neun Fällen Fällen hat sich der Verdacht, dass die Tier mit dem Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert sein könnten, nun amtlich bestätigt. Alle Fundorte lagen innerhalb des bereits ausgewiesenen gefährdeten Gebietes.
Insgesamt wurden seit dem ersten ASP-Fund in der Nähe von Schenkendöbern bis zum heutigen Tag 29 Wildschweine bzw. deren Kadaver positiv auf das ASP-Virus getestet.
Klöckner betont Schutz der Hausschweinebestände
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner betonte, dass es weiterhin wichtig bleibe zu betonen, dass bisher ausschließlich Wildschweine betroffen sind. „Unsere Hausschweinebestände sind frei von ASP – sie müssen wir jetzt bestmöglich schützen“, sagte sie gegenüber top agrar. Es gelte jetzt vorrangig, die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Gleichzeitig beobachte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), wie sich die Märkte weiterentwickeln. „Dass wir nicht mehr in Drittstaaten exportieren können, ist eine schwierige Situation für viele Schweinehalter – ihre Sorgen nehme ich sehr ernst“, sagte Klöckner gegenüber top agrar. Gleichzeitig sei aber der Handel innerhalb der EU für Betriebe, die nicht in der Restriktionszone liegen, weiter möglich. „70 Prozent unserer Exporte verbleiben hier“, sagte Klöckner.
Richtigen Zeitpunkt für Hilfsprogramme finden
Was nun potenzielle Hilfsprogramme angeht sagte sie: „Hier geht es in erster Linie darum, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Sollte es zu massiven Marktverwerfungen kommen, dann müssen sie zielgerichtet wirken, um auch wirklich die Leidtragenden der Krise zu erreichen“. Infrage dafür kommen derzeit private Lagerhaltung und Liquiditätsprogramme.