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topplus Nach ASP-Ausbruch

Tönnies-Standort Weißenfels verliert Exportlizenz für Schweinefleisch nach Korea

Weil einige geschlachtete Schweine positiv auf ASP getestet wurden, suspendiert Korea die Exportlizenz von Tönnies für Schweinefleisch aus dem Standort Weißenfels.

Lesezeit: 3 Minuten

Wegen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf einem Schweinemastbetrieb im Landkreis Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) gibt es nun Einschränkungen im Asienmarkt für deutsches Schweinefleisch. Denn Korea hat die erst vor wenigen Monaten zurückerlangte Einfuhrgenehmigung für den Standort Weißenfels von Tönnies suspendiert.

Der Hintergrund: Am vergangenen Mittwoch hatte der betroffene Betrieb 160 Schweine an den Tönnies Standort in Weißenfels in Sachsen-Anhalt geliefert. Die Tiere wurden dort noch vor Meldung des ASP-Falls geschlachtet. Nach Bekanntwerden des Verdachts hatte Tönnies am Mittwochabend die Produktion in Weißenfels vorübergehend gestoppt.

11 ASP-positive Schlachtschweine

Wie Tönnies nun mitteilt, wurden 11 der sichergestellten Schweine aus dem Herkunftsbetrieb am Freitag positiv auf das ASP-Virus getestet. Infolge hat die zuständige Behörde verfügt, dass die gesicherten Tiere und alle weiteren Schlachttiere dieses Tages einschließlich der Nebenerzeugnisse als sogenanntes Kategorie-2-Material vernichtet werden müssen.

Nach Meldung des Verdachtsfalls waren die geschlachteten Schweine laut Tönnies umgehend separiert worden. Das Schlachtunternehmen könne zudem ausschließen, dass Fleisch aus dem betroffenen Betrieb in Verkehr gebracht wurde. Seit Montagmorgen schlachtet Tönnies wieder Schweine an seinem Standort in Weißenfels.

Weitere Drittlandsmärkte in Gefahr

Die Höhe der wirtschaftlichen Folgen des Importverbots durch Korea ist laut dem Schlachter zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar. Klar sei jedoch, dass der Vorfall zu heftigen Einschnitten bei den Deckungsbeiträgen führen werde. Auch weitere, kürzlich erkämpfte Drittlandmärkte seien eventuell in Gefahr, so Tönnies.

Sehr wichtig sei nun, weitere ASP-Fälle in deutschen Schweinehaltungen zu verhindern. Weil am Mittwoch zwei Transporte mit Tieren aus dem betroffenen Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern mit nachher positiv getesteten Tieren nach Brandenburg und Sachsen-Anhalt unterwegs waren, sei höchste Vorsicht geboten.

Denn auch an den Schlachthof des Fleischcenter Perleberg hatte der betroffene Betrieb kurz zuvor noch Schweine geliefert. Auch Perleberg hatte die Produktion daraufhin gestoppt.

Tönnies ruft alle Schweinehalter und Transporteure zu erhöhter Wachsamkeit auf, insbesondere bei fiebrigen Erkrankungen von einzelnen Schweinen. Besonders wichtig zur Vermeidung von Großschäden sei dabei, im Fall einer noch laufenden Untersuchung auf ASP keine Schlachttiere zum Schlachthof zu fahren.

Tötung des Schweinebestands in Ausbruchsbetrieb abgeschlossen

Unterdessen liefen die tierseuchenrechtlichen Maßnahmen rund um den ASP-Ausbruchsbetrieb in Friedberg bei Pasewalk auch am Wochenende auf Hochtouren. Laut Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus war der Tierbestand am späten Samstagnachmittag durch eine Spezialfirma vollständig geräumt worden. Die Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen würden sich nun anschließen.  

Zudem wurde die Umgebung unmittelbar um den Ausbruchsbetrieb in der vergangenen Nacht mittels einer Drohne nach verendeten Wildschweinen abgesucht, wie das Veterinäramt des Landkreises mitteilte.  „Wir wollen unsere Annahme untermauern, dass es sich nicht um einen Eintrag aus der Wildschweinpopulation handelt“, begründete Backhaus das Vorgehen.

Kontrolle der Biosicherheit in umliegenden Betrieben

Um den Ausbruchsbestand wurde eine Schutz- und Überwachungszone eingerichtet. In den Schweinebetrieben, die sich in diesem Gebiet befinden, beginnen am heutigen Montag die Biosicherheitskontrollen durch das Veterinäramt, informierte Minister Backhaus.

Im Rahmen eines ASP-Früherkennungsprogrammes werden in MV gehaltene Schweine seit 2020 auf die ASP untersucht. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald nehmen elf Betriebe an diesem freiwilligen Früherkennungsprogramm teil. Aus diesen Betrieben gab es im Jahr 2023 insgesamt 391 und im laufenden Jahr 2024 bereits 218 Probeneinsendungen.

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