Die Wissenschaftlerin Dr. Christin Bernhold von der Universität Hamburg vom Fachbereich Erdsystemwissenschaften erhält für das fünfjährige Vorhaben zur Nachhaltigkeit der Fleischindustrie eine Förderung von 3,1 Mio. € vom Bundesbildungsministerium.
Laut Uni Hamburg hat sich die Forschung im Bereich der Bioökonomie bisher eher mit technologischen Innovationen oder mit der Verringerung von wenig nachhaltigen Konsumformen und Produktionsabläufen beschäftigt. Offen ist jedoch die Frage, inwiefern Strategien von Unternehmen die Tragweite und Qualität des notwendigen Wandels hin zu nachhaltigeren Produktionsweisen beeinflussen. Dies will Bernhold mit ihrem Team im Projekt „Die Fleischindustrie als Teil der Bioökonomie - Internationalisierung, Arbeitsgeographien und hegemoniale Strategien“ klären. „Wir nehmen die Fleischindustrie als aktuelles Beispiel und werden verschiedene Unternehmensstrategien in den Bereichen Internationalisierung, Arbeit, Politik und Kultur untersuchen“, erklärt die Wissenschaftlerin.
Die Forschung wird sich dabei auf drei Pfeiler stützen:
- Aus wirtschaftsgeographischer Perspektive wird untersucht, inwiefern sich z. B. Exporte und andere Internationalisierungsstrategien auf die Nachhaltigkeit auswirken.
- Aus arbeitsgeographischer und -soziologischer Perspektive werden Bernhold und ihr Team erforschen, mit welchen Strategien Unternehmen der deutschen Fleischindustrie auf das neue Arbeitsschutzkontrollgesetz reagieren und inwiefern sich die Arbeitsbedingungen sowie die Ausbeutungsverhältnisse in der Branche wandeln.
- Aus einer hegemonietheoretischen Perspektive soll erarbeitet werden, wie Unternehmen und Wirtschaftsverbände auf die Politik sowie auf die Zivilgesellschaft einwirken.
Zudem werde ihr Team erforschen, welche Implikationen diese Strategien für die Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) haben.