Der niederländische Ferkelexport in die spanischen Mästerhochburgen läuft so gut wie nie zuvor. Woche für Woche treten fast 40.000 Ferkel die Reise auf die iberische Halbinsel an, berichtet das niederländische Fachmagazin Boerderij. Bei jedem Viehtransport fährt jedoch auch die Furcht vor einer Verschleppung von Krankheits- oder Seuchenerregern mit – in beide Richtungen.
Spanier fürchten den ASP-Erreger
Die Spanier befürchten, dass über die importierten Ferkel oder die Transportfahrzeuge das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ins Land gelangen könnte. Denn der ASP-Ausbruch im letzten Jahr im Emsland war nur weniger Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt. Außerdem scheinen viele niederländische Ferkel das PRRS-Virus mitzubringen. Nach Angaben von Miguel Ángel Higuera, dem Direktor des spanischen Dachverbandes der Schweinehalter Anprogapor, weisen 60 % der Sendungen mit niederländischen Ferkeln PRRS auf.
Niederländer sorgen sich um Rosalia
Aber auch die niederländischen Ferkelerzeuger blicken mit Sorge auf jeden zurückkehrenden Viehtransporter. Denn in Spanien grassiert seit 2020 der aggressive PRRS-Stamm Rosalia, der in den Ferkelerzeugerbetrieben zu enormen Verlusten geführt hat. Diese Verluste sind schließlich auch einer der Gründe, warum die Ferkelimporte aus den Niederlanden in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen haben – neben der Überkapazität an Schlachthaken in den spanischen Schlachthöfen.
Doppelte Reinigung der Lkw
Zum Schutz vor einer Keimverschleppung werden die Viehtransporter doppelt gereinigt, in Spanien nach dem Abladen der Ferkel und bei der Rückkehr in die Niederlande dann ein zweites Mal. Zudem appellieren die Behörden an die Transporteure, das Schwarz-Weiss-Prinzip beim Verladen peinlich genau eizuhalten. Einige spanische Veterinäre fordern sogar eine 48-stündige Quarantäne für Viehtransporter, die im Ausland waren.