Trotz der schwierigen Marktsituation ist Schweinefleisch weiterhin mit großem Abstand Exportgut Nummer eins beim Fleisch. Das geht aus den Zahlen des neu erschienenen Steckbriefs des Thünen Instituts zur Ferkelerzeugung und Schweinemast in Deuschlands hervor.
Laut vorläufigen Zahlen aus 2023 lag der Exportanteil von Schweinefleisch bei über 50 %. Die Gesamtexporte sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr jedoch weiter gesunken um 344.000 t bzw. 8 % und beliefen sich auf rund 2,2 Mio. t.
Dabei wurde das Schweinefleisch fast ausschließlich innerhalb der EU gehandelt. Italien bleibt mit 18 % der Gesamtausfuhrmenge auf Platz 1 der deutschen Exportdestinationen, gefolgt von den Niederlanden mit rund 13 %.
Die Exporte in Drittländer waren weitgehend rückläufig. Der ehemals lukrative Export nach China ist aufgrund der Afrikanischen Schweinepest komplett zum Erliegen gekommen. Deutschland ist beim Fleisch nach wie vor ein Nettoexporteur, allerdings in den vergangenen drei Jahren mit leicht rückläufiger Tendenz.
Produktion von Schweinefleisch rückläufig
Während die Produktion von Schweinefleisch bis 2016 stetig angestiegen ist, verläuft sie seitdem rückläufig. Bis 2024 sank sie zusammen mit den Beständen in Deutschland um 25 %. Die Zahl der geschlachteten Schweine betrug im Jahr 2024 noch 44,1 Mio. Das ist ein Rückgang von 6,9 % gegenüber 2023.
Die Experten des Thünen-Institus führen die Entwicklung auf die seit längerem schwierige Marktsituation etwa durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) und die COVID-Pandemie sowie auf die gestiegenen Energie- und Futterkosten, den Arbeitskräftemangel, aber auch die geänderten Verbrauchsgewohnheiten und Unsicherheiten im Hinblick auf die künftige Tierwohl- und Umweltpolitik zurück.
Hier finden Sie den aktuellsten Steckbrief des Thünen-Instituts zur Ferkelerzeugung und Schweinemast in Deutschland.