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topplus Pilzbefall im Getreide

Schweinefütterung: Vorsicht vor Mutterkorn in Roggen und Triticale!

Durch ungünstige Witterung zur Getreideblüte und -ernte sind in diesem Jahr vor allem Roggen und Triticale häufiger mit Mutterkorn befallen. Beim Verfüttern sollten Schweinehalter vorsichtig sein!

Lesezeit: 3 Minuten

In diesem Jahr sind viele Roggen- und Triticalepartien mit Mutterkorn befallen. Dr. Jochen Krieg, Referent für Schweinefütterung bei der Landwirtschaftskammer NRW, erklärt woran das liegt und was Schweinehalter jetzt beim Verfüttern des Getreides beachten sollten.

Wieso kam es in diesem Jahr vermehrt zu Befall mit Mutterkorn im Getreide?

Krieg: Im Frühjahr haben die lang anhaltenden kühlen und feuchten Witterungsbedingungen die Entwicklung von Mutterkorn besonders begünstigt. Dabei handelt es sich um eine Überdauerungsform des Pilzes Claviceps purpurea. Die grauschwarzen Pilzgebilde sind etwa so groß wie Getreidekörner. Sie keimen im Frühjahr aus, entlassen ihre Ascosporen und infizieren zur Blüte Getreide und Gräser.

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Welche Getreidearten sind betroffen?

Krieg: Vor allem bei Triticale ist in diesem Jahr eine vermehrte Mutterkornbelastung zu beobachten. Normalerweise wird insbesondere Roggen als Fremdbefruchter stärker befallen als andere Getreidearten. Allerdings konnte hier in den vergangenen Jahren die Pollenschüttung züchterisch verbessert werden. Der vermehrte Pollenzuwachs hat zur Folge, dass die Narben früher bestäubt werden und sich der Pilz somit schlechter fest­setzen kann.

Was passiert, wenn Schweine Getreide fressen, das mit Mutterkorn belastet ist?

Krieg: Mutterkörner enthalten giftige Alkaloide. Gelangen sie ins Futter, können sie die Futteraufnahme vermindern und die Fruchtbarkeitsleistungen beeinträchtigen.

Was bedeutet das für die ­Rationsgestaltung?

Krieg: Um Vergiftungen mit Mutterkornalkaloiden vorzubeugen, ist in der Tierernährung ein Höchstgehalt von 1.000 mg/kg (0,1 %) Mutterkorn, bezogen auf ein Futtermittel mit 88 % Trockenmasse (TM), definiert. Zudem ist es verboten, Futtermittel, die den gesetzlichen Höchstgehalt überschreiten, zu Verdünnungszwecken mit gleichen oder anderen Futtermitteln zu mischen.

Getreide, das den Höchstgehalt überschreitet, kann nach einer ­geeigneten Behandlung, z. B. Reinigung, zur Fütterung ­genutzt werden, wenn nach nochmaliger Untersuchung der Höchstgehalt nicht mehr überschritten wird. An Sauen und Ferkel sollten belastete Partien aber grundsätzlich nicht verfüttert werden.

Wie können Landwirte die Qualität von Roggen und Triticale überprüfen?

Krieg: Anders als bei anderen Mykotoxinen wird bei Mutterkorn nicht der Gehalt an den enthaltenen Toxinen als Grenze ­angegeben, sondern das Gewicht der Mutterkörner im Futtermittel. Deshalb ist eine Untersuchung vor dem Vermahlen des Getreides notwendig, da sich Bruchstücke des Mutterkorns danach nicht mehr oder nur schwer aussortieren lassen.

Immerhin ist Mutterkorn in unvermahlenem Getreide aber im Vergleich zu anderen Pilzen optisch relativ gut zu erkennen. Sind Mutterkörner sichtbar, sollte unbedingt eine entsprechende Laboruntersuchung, z.B. bei der LUFA NRW, durchgeführt werden. So lässt sich der Gehalt im Getreide zuverlässig bestimmen.

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