In den vergangenen Monaten hat sich die Schere zwischen den Erzeugererlösen und den Supermarktpreisen für Schweinefleisch immer weiter geöffnet. Während der Kunde im Laden immer noch auf gleichen Preisniveau zahlt wie vor der Coronakrise, sind Schweine und Ferkelpreise fast über das gesamte Jahr gesunken, berichtet Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW.
Die Gründe bestehen einmal in der verlagerten Nachfrage von der Gastronomie auf die Supermärkte und zum anderen im begrenzten Fleischangebot aufgrund der Coronavirus-bedingten Engpässe bei der Schlachtung und Verarbeitung mit Schwerpunkt der konsumfertigen Feinzerlegung.
Teilstückpreise steigen zu Weihnachten
Die Teilstückepreise der Grobzerlegung sind in der 2. Vermarktungsstufe (Schlachtbetriebe an LEH, Verarbeiter und Export) ebenfalls gesunken. Sie haben einen deutlichen Dämpfer beim ersten Corona-Lockdown im März bekommen. Erst in jüngster Zeit haben sie sich mit dem Beginn des Weihnachtsgeschäftes behaupten können und stiegen zuletzt sogar etwas an. Davon können Erzeuger nur träumen.
Die typischen Überwälzungseffekte im Marktgeschehen machen auch vor den Ferkelnotierungen nicht Halt. Ein Preis von 22 € je 25 kg-Ferkel ist die bittere Wahrheit zum Ausklang des Jahres 2020.