In der Landtechnikbranche ist die Lage seit einigen Monaten äußerst angespannt. Während die Kosten weiter drücken sind die Lager voll und die Kunden halten sich mit Neuanschaffungen zurück.
Auch bei Fendt sieht die Geschäftslage nicht rosig aus; der Mutterkonzern AGCO hatte gerade erst Umsatzverluste gemeldet. Und während andere Hersteller wie Lemken oder John Deere offen über Kurzarbeit informieren, hält man sich bei Fendt bedeckt.
Gerüchte in Umlauf
Dem Münchner Merkur sind nun Gerüchte zu Ohren gekommen, wonach hinter vorgehaltener Hand von einem massiven Stellenabbau die Rede ist. Im Januar könnte es zudem Kurzarbeit geben.
Die Zeitung hat daher bei Betriebsrätin Gabriele Formann nachgefragt. Sie zeigt sich zuversichtlich: „Zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat gibt es die Vereinbarung, dass wir gemeinsam die Talsohle durchschreiten wollen.“ Es gehe also darum, die Stammbelegschaft in der Produktion zu halten und den Personalstand wenn überhaupt, dann sozialverträglich zu verringern, schlussfolgert der Merkur. „Wir sind allerdings“, so Formann weiter, „gemessen am aktuellen Absatz zu viele.“
Geschäftsführung dementiert
Die Fendt-Geschäftsleitung reagiert da deutlicher: Auf Nachfrage der Zeitung nach möglicher Kurzarbeit im Januar stellt Unternehmenssprecherin Manja Morawitz klar: „Wir haben keine Kurzarbeit. Diese ist auch nicht für Anfang kommenden Jahres geplant.“
Und weiter sagt sie: „In den ersten drei Januarwochen finden Umbauarbeiten und Vorbereitungen für Umtaktungen statt. Das ist aber keine Kurzarbeit, sondern findet ganz regulär über den sogenannten T-Zug statt.“ T-Zug sind tariflich geregelte freie Zusatztage.
Nachfrage sinkt weiter
Fendt hatte bereits im Sommer an drei Standorten über mehrere Wochen Kurzarbeit angemeldet. Nach Rekordjahren war die weltweite Nachfrage nach Anbaugeräten und Traktoren eingebrochen. Und aktuell sinkt sie weiter, schreibt die Zeitung. So sanken die Traktorverkäufe in Nordamerika um 11 % und in Westeuropa um 6 %.
AGCO will nun nach eigener Aussage mit „aggressiven Maßnahmen zur Kostenkontrolle einschließlich des laufenden Umstrukturierungsprogramms“ reagieren.