Der französische Direktsaatmaschinenhersteller Novag hat kürzlich Insolvenz angemeldet und ein Verfahren zur Umschuldung eröffnet. Diese vorbeugende Maßnahme ist das Resultat umfangreicher Investitionen in Produktion und Entwicklung, informiert jetzt die Firma aus Fressines.
Hinzu komme der anhaltende Konjunkturabschwung auf den globalen Agrarmärkten, der den gesamten Sektor wie auch Novag trifft. Die Entwicklung des Unternehmens sei 2024 durch schwierige Marktbedingungen beeinträchtigt worden. Die deutsche Tochtergesellschaft, die 2022 gegründete Novag GmbH mit Sitz in Hannover, ist von dem französischen Verfahren aber nicht betroffen, heißt es.
Schnelles Wachstum
Novag SAS wurde 2011 von den drei Gesellschaftern Ramzi Frikha, Lotfi Frikha und Antoine Bertin als Start-Up gegründet. Im Jahr 2023 wurde der Kreis der externen Investoren um zwei französische Investmentfonds erweitert.
„Diese zusätzliche Liquidität hat es uns ermöglicht, ein Ersatzteillager mit hoher Teileverfügbarkeit aufzubauen, Produktvorführungen zu intensivieren und unsere Produktionskapazitäten zu erhöhen“, erklärt Lucas Zickermann, Vertriebsleiter der Novag GmbH, Deutschland. „Unser Lagerbestand an Teilen und fertigen Maschinen hat aktuell ein Allzeithoch erreicht“, ergänzt Ramzi Frikha.
Tagesgeschäft läuft wie gewohnt
„Der Betrieb des Stammwerks in Frankreich läuft normal weiter. Wir produzieren weiterhin neue Maschinen nach individuellem Kundenwunsch. Ebenso sind Ersatzteile voll verfügbar“, erklärt Lucas Zickermann. Auf dem deutschsprachigen Markt steht das Team der Novag GmbH den Kunden in gewohnter Form mit Service und Vertrieb zur Verfügung.
Deutschland sei nach wie vor einer der erfolgreichsten Märkte für Novag, wo in kurzer Zeit 60 Maschinen ausgeliefert wurden, nachdem mehr als 600 individuelle Direktsaatvorführungen auf den Höfen interessierter Kunden durchgeführt wurden.
Positive Vorzeichen
„Wir werden die finanzielle Umstrukturierung und das Insolvenzverfahren schnellstmöglich abschließen, um die Arbeit von Novag und die Entwicklung der konservierenden Landwirtschaft in unseren Hauptmärkten fortzusetzen. Wir glauben fest daran, dass sich der weltweite Markt bald wieder von der Krise erholen wird“, sagt Ramzi Frikha.