Der Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie spitzt sich zu. Die Arbeitgeberseite bot vergangene Woche bei einer Laufzeit von 27 Monaten eine Entgelt-Steigerung um 3,6 % in zwei Stufen an. Die erste Stufe von 1,7 % soll im Juli 2025 greifen.
Die IG Metall hingegen fordert 7 % mehr Lohn für zwölf Monate und 170 € im Monat mehr für Auszubildende. Dementsprechend kommen beide Seiten bislang nicht zusammen, so dass die IG Metall ihre Warnstreiks nun im ganzen Land ausrollen und die Intensität nochmals spürbar steigern will.
Streik trifft Landtechnik Hersteller zur Unzeit
So kam es, dass seit Dienstag Beschäftigte in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern streiken. Betroffen sind u.a. Mercedes Benz, die Lloyd-Werft, Airbus, die Meyer Werft, Thyssenkrupp Marine Systems, ZF in Diepholz und Krone in Spelle und Werlte; beim Landtechnikwerk Spelle sollen am Dienstag rund 1.000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt haben.
Auch vor dem Tor des VW-Werks in Osnabrück legten laut IG Metall rund 250 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. In Hamburg waren Beschäftigte unter anderem beim Gabelstaplerhersteller Still in den Nachtschichten zum Streik aufgerufen. Auch der Kranbauer Liebherr und der Windkraft-Zulieferer EEW sind betroffen. Insgesamt haben am Dienstag laut IG Metall rund 71.000 Menschen in mehr als 370 Betrieben am Warnstreik teilgenommen.
Für Krone kommen die Forderungen zur Unzeit, denn alle Firmen der Landtechnikbranche leiden aktuell unter Absatzschwierigkleiten und hohen Kosten.