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Gülleverschlauchung: So klappt's auch auf kleinen Flächen

Die sogenannte Gülleverschlauchung schont den Boden, ist allerdings mit logistischem Aufwand verbunden. Auf kleinen Schlägen kommt sie deshalb selten zum Einsatz. Es gibt jedoch eine Alternative.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".

Im Frühjahr können wassergesättigte, nicht befahrbare Böden das zeitige Ausbringen von Gülle oder Gärresten auf die Winterkulturen verhindern. Auch aktuell ist das auf vielen Flächen so. Aber selbst wenn sich die Lage etwas entspannen sollte, heißt das noch nicht, dass die Böden für schweres Gerät problemlos befahrbar sind.

Die Gülleverschlauchung, also der Transport der Gülle per Schlauch vom Feldrand zum Ausbringgestänge am Schlepper, ist in einer solchen Situation das Mittel der Wahl. Der logistische und personelle Aufwand ist jedoch recht hoch. Besonders wirtschaftlich ist das Verfahren deshalb auf großen, zusammenhängenden Flächen. Seit vier Jahren gibt es mit dem System von Kleutec jedoch eine Alternative für kleine Flächen. Lesen Sie, was den Unterschied macht.

Nur auf großen Flächen

Das klassische Verschlauchen weist trotz der Vorteile gegenüber der Gülleausbringung mit dem Fass einige Nachteile auf. Vor allem das Ausrollen und Verbinden der Faltschläuche braucht Personal und führt zu langen Rüst­zeiten. Deshalb ist es bislang tendenziell auf Betrieben mit großen Strukturen und auf hofnahen, ­zusammenliegenden Flächen zu Hause. Hinzu kommt: Beim Ausbringung mit Fass oder Selbst­fahrer sind Bediener und Fahrer viel Komfort gewohnt. Den geben sie nicht gerne auf.

Es geht auch einfacher

Es gibt allerdings Lösungen, die ohne einen Teil der Nachteile arbeiten. Dazu gehört das Feldrandcontainersystem von Kleutec. Es kombiniert Container, Pumpe und Schlauchtrommel auf einem Fahrgestell. Das System zeichnet sich vor allem durch einen schnellen Auf- und Abbau aus. Das Auslegen der Schläuche vor dem Start entfällt zum Beispiel.

Auf der Trommel sind bis zu 800 m Schlauch aufgewickelt, die auch für große zusammenhängende Flächen ausreichen. Das Verlängern mit einem Faltschlauch bleibt weiterhin möglich. Für die Bedienung von Pumpe, Container und Trommel ist lediglich eine Person erforderlich. Sie verfügt über eine Fernbedienung. Mit dieser wird unter anderem der Ansaugarm oder der Drehkranz der Schlauchtrommel gesteuert. Kommt es zu keiner Störung, ist ein Absteigen ausschließlich für den Auf- und Abbau des Systems notwendig. Das Ab- bzw. Aufwickeln des PE-Schlauches kann die Bedienperson des Feldrandcontainers über Kameras aus der Kabine heraus überwachen und steuern.

Praxistauglich

Lohnunternehmer, die das System bereits einsetzen, bestätigen: Auf- und Abbauzeiten von 10 bis 15 Minuten sind absolut realistisch, wodurch auch kleinere Flächen ab 4 ha angefahren werden können. Ganz ohne zusätzliche Handarbeit ist das System jedoch nicht zu betreiben. Es ist wegen der einfachen Verbindung zwischen Feldrandcontainer und Ausbringfahrzeug allerdings deutlich weniger aufwendig. Läuft es einmal und die Zubringerkette ist ausreichend dimensioniert, sind Ausbringleistungen von 180 m³/Std. und Tagesleistungen von 1000 m³ machbar.

Der Fahrer des Ausbringfahrzeuges muss den Schlauch im Auge behalten, wenngleich dieser auch überfahren werden kann. Vor allem das Umdrehen auf dem Vorgewende führt dazu, dass sich der Schlauch verdreht. Daher sind Drehkupplungen für die Verbindung von PE- und Faltschlauch am Ausbringfahrzeug notwendig. Trotz der Vorteile gegenüber der klassischen Verschlauchung sind Hindernisse im Feld wie Strommasten weiterhin eine Herausforderung. Hierfür ist weiterhin Know-how vom Fahrer gefragt.

Egal ob klassisches Verschlauchen oder mit kombiniertem Feldrandcontainer, die Einschränkungen bei der Ausbringung bleiben. Gemeint ist damit vor allem, dass Getreidebestände zum Einsatzzeitpunkt maximal 20 cm und Raps ­etwa 10 cm hoch sein dürfen. Andernfalls nehmen die Pflanzen durch das Ziehen des Schlauches Schaden.

Bislang war das Verschlauchen als Ausbringmöglichkeit für flüssige Wirtschaftsdünger durch lange Rüstzeiten für das Auslegen und Verbinden von Schläuchen gekennzeichnet. Es ist daher vorwiegend auf großen zusammenhängenden Flächen zum Einsatz gekommen. Eine Lösung, die auch für kleinstrukturierte Regionen infrage kommt, ist mittlerweile marktverfügbar und bietet bei gleichzeitig hoher Ausbringleistung eine Reihe von Vorteilen.

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