Die Mitgliedsunternehmen des europäischen Verbandes der Agrarmaschinenhändler (Climmar) setzen ihr Umsatzwachstum in der Summe zwar auch in diesem Jahr fort, die Geschäfte dürften aber zuletzt abgeflaut sein. Das zeigen die jüngsten Werte des sogenannten Climmar-Indexes.
Demnach ergab sich auf einer Skala, die von minus drei für eine schlechte Umsatzsituation bis plus drei für eine besonders gute geht, im ersten Halbjahr 2023 ein Wert von plus 0,47. Für das zweite Halbjahr 2023 wurde ein Wert von plus 0,16 ermittelt. Das ist so wenig wie seit dem zweiten Halbjahr 2016 nicht mehr. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2021 war noch ein Wert von plus 1,65 erreicht worden.
Lager voll
Als Grund für das schwächelnde Umsatzwachstum nannte Rinaldin den rückläufigen Maschinenabsatz in mehreren Ländern. Die Entwicklung des Werkstatt- beziehungsweise Ersatzteilumsatzes verlaufe dagegen weitgehend auf gleichem und hohem Niveau.
Ein weiterer Aspekt sei der zunehmende Bestand an Neumaschinen. In Corona-Zeiten habe es Probleme gegeben, überhaupt Maschinen zu bekommen, berichtete der Verband. So hätten viele Händler mehr als üblich bestellt.
Mittlerweile seien die Geräte verfügbar und würden auf die Höfe der Händler gestellt. Gleichzeitig sei aber die Kundennachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Lage gesunken. Dies und die steigenden Zinsbelastungen seien ein Pulverfass für die Händler in ganz Europa, so Rinaldin.
An der Befragung zum Index nehmen laut Angaben des Verbandes im April und Mai 2023 Agrarmaschinenhändler aus elf europäischen Ländern, darunter Deutschland, teil. In die Indexermittlung fließen die Rückmeldungen zum Umsatz und zu den diesbezüglichen Zukunftserwartungen ein.