In der Landtechnikbranche findet dieses Jahr eine Erdung statt, in nahezu allen Firmen ist der Umsatz nach starken Jahren gesunken.
Auch Pöttinger ist davor nicht gefeit und nennt in seinem aktuellen Geschäftsbericht Zahlen. Im Geschäftsjahr 2023/2024 (Stichtag 31. Juli) hat das österreichische Familienunternehmen mit Sitz in Grieskirchen 491 Mio. € Umsatz gemacht. 2023 waren es noch 641 Mio. € und im Jahr davor 506 Mio. €. In den beiden Vorjahren hatte der Hersteller allerdings auch gewaltige Wachstumssprünge mit + 25 % und + 27 % gemacht
Der Geschäftsbereich „Original-Ersatzteile“ generierte 65 Mio. € (plus 6 % im Vergleich zum Vorjahr). Intensiv weiterentwickelt wird der Bereich der Ackerbau-Technik. Seit der Übernahme des italienischen Herstellers MaterMacc im Jahr 2022 hat sich die Einzelkornsätechnik als zusätzliches, erfolgreiches Produktsegment etabliert.
Produktion für den Export
Pöttinger ist in den vergangenen Jahren weltweit stark expandiert. Mit einer unverändert hohen Exportquote von rund 90 % und stabilen Marktanteilen bleibt der Hersteller nach eigener Aussage „ein hochrelevanter globaler Player“.
Wichtigstes Zielland bleibt trotz deutlicher Umsatzrückgänge Deutschland (18,2 % des Gesamtumsatz 2024), gefolgt von Frankreich (17,1 %) und Österreich (10,4 %). Weitere wichtige Absatzländer sind die Schweiz, Polen, USA, Tschechien, Italien, Großbritannien, die Ukraine und Kanada.
Und gerade erst hat Pöttinger eine Vertriebstochter in den Niederlanden gegründet. Das Traditionsunternehmen Duport mit Sitz in Dedemsvaart hatte dafür den niederländischen Markt optimal aufbereitet und bereits hohe Marktanteile erarbeitet.
Pöttinger beschäftigt nun 2.216 Mitarbeiter (+ 50 im Vergleich zum Vorjahr) mit 37 Nationalitäten. 1.266 Mitarbeitende arbeiten in Österreich, 447 in Tschechien, 227 in Deutschland, alle anderen in weiteren Niederlassungen weltweit.
Zukunft
Die gesamte Landtechnikbranche war im Wirtschaftsjahr 2023/24 von gedämpften Erwartungen und reduzierter Investitionsbereitschaft betroffen. Pöttinger wertet die Situation als Chance, um mit gezielten Maßnahmen Prozesse anzupassen, Kosten zu optimieren und die Effizienz im Unternehmen zu steigern. Pöttinger setzt auch das Kaizen-Prinzip um: Im vergangenen Wirtschaftsjahr habe die Belegschaft so mit 7.493 Verbesserungen eine Veränderungsleistung von 9 Mio. € erzielt, heißt es.