Geistiges Eigentum und Forschungsförderung sind die zwei Punkte, die den Bund deutscher Pflanzenzüchter (BDP) auf seiner Pressekonferenz vor der Grünen Woche am meisten umtreiben.
Sortenschutz stärken
Von der Bundespolitik fordert der Verband eine Stärkung des bestehenden Sortenschutzes und ein angepasstes Sortenschutzgesetz. Konkret wünschen sich die Züchter mehr Möglichkeiten zur Kontrolle des Nachbaus bei den Landwirten.
„Wir brauchen das Recht zur Nachfrage“, sagten Dietmar Brauer und Stephanie Franck. Denn den Züchtern entgehe jedes Jahr knapp die Hälfte der Nachbaugebühren.
BDP lehnt Patente auf Pflanzen ab
Beim Thema Patentschutz macht sich der BDP für freien Zugang zu genetischen Ressourcen stark. Biologisches Material, welches auch in der Natur vorkommen und entstehen könnte, dürfe nicht patentiert werden.
Für einen Übergangszeitraum hält der Verband Lizenzplattformen (wie die Agricultural Crop Licensing Plattform) für sinnvoll, um bereits patentiertes Pflanzenmaterial zu züchterisch nutzen. Doch dauerhaft müssten Züchter europaweit Zugang zu bereits patentiertem Pflanzenmaterial bekommen können; so wie es in Deutschland und Frankreich bereits möglich ist.
Forschung und neue Züchtungstechnologien
Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, fordert der BDP von der Politik, dass sie die Forschung stärkt. Statt mehr finanzieller Mittel wünscht sich der Verband bestehende Mittel besser und „klüger“ zu verteilen.
Auch müssten Forscher und Züchter ein möglichst breites Methodenspektrum zur Entwicklung neuer Sorten nutzen können. Nur so sei es möglich, neuen und sich schnell ausbreitenden Schädlingen wie der Schilfglasflügelzikade züchterisch zu begegnen.
Eine „Verschlimmbesserung“ sehen die Züchter in den überarbeiteten Gesetzesfassungen für das EU-Gesetz, das die künftige Anwendung der neuen Züchtungstechnologien regeln soll. So kämen immer mehr Punkte in die Vorlage, die für mittelständische Züchter nicht umsetzbar seien, wie z.B. umfassende Monitoring-Vorschriften.