Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat einem Eilantrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die Zulassung des Mittels Elipris (Wirkstoff u.a. Flufenacet) stattgegeben. Ab sofort darf das Produkt des Herstellers Corteva Agriscience Germany nun nicht mehr verkauft oder angewendet werden. Auch für das Flufenacet-haltige Mittel Tactic der Adama Deutschland gilt nun ein Verkaufs- und Anwendungsverbot. Weitere Mittel sind bislang nicht betroffen.
Die endgültige Entscheidung über die Zukunft von Elipris und Tactic in Deutschland fällt aber erst, wenn das Gericht über die in der Hauptsache anhängige Klage der DUH entschieden hat.
BVL wartet Entscheidung der Europäischen Kommission ab
Die Deutsche Umwelthilfe hatte am 31. Januar ein Eilverfahren gegen die Zulassung der beiden Mittel Elipris und Tactic beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingeleitet.
Mit dem Eilverfahren wollte die Organisation den politischen Entscheidungsprozess über die Zukunft des Wirkstoffs abkürzen. Denn das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte im Oktober 2024 zwar den Widerruf der Zulassungen sämtlicher Flufenacet-haltiger Mittel angekündigt. Allerdings hatte die Behörde die Zulassungen nicht widerrufen und angekündigt, die Entscheidung der Europäischen Kommission abwarten zu wollen.
Wichtiger Herbizid-Wirkstoff gegen Ungräser
Laut der DUH gehört Flufenacet mit 683 t pro Jahr zu den am meisten eingesetzten chemischen Wirkstoffen in Deutschland. Für konventionelle Betrieb ist der Wirkstoff besonders im Herbst ein wichtiger Baustein zur Ungrasbekämpfung im Getreide.
Die DUH kritisiert vor allem den Verbleib der schwer abbaubaren „Ewigkeitschemikalie“ Trifluoressigsäure in der Umwelt. Zudem hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Wirkstoff die Kriterien eines endokrinen Disruptor erfüllt, sich also potenziell schädlich auf Schilddrüsenhormone auswirkt.