Durch die langsame Jugendentwicklung von Leguminosen bleibt der Boden bis zum Reihenschluss lange offen. Wird die Unkrautbekämpfung vernachlässigt oder bleibt ganz aus, können die Unkräuter und Ungräser die Kultur vollständig unterdrücken.
Was können Sie mechanisch ausrichten?
Zunächst sollten Sie Altverunkrautung möglichst vollständig durch eine Pflugfurche, mehrfache flache Bodenbearbeitung oder (wo es möglich ist) durch den Einsatz von Glyphosat beseitigen. Den Boden sollte eben und schüttfähig sein. Darüber hinaus benötigen Sie für hohe Wirkungsgrade bei der mechanischen Unkrautbekämpfung trockene und warme Witterung. Um Pflanzenverluste auszugleichen, empfiehlt sich eine 10 % höhere Saatmenge.
Bei der Aussaat müssen Sie darauf achten, das Saatgut ausreichend tief und gleichmäßig abzulegen. Je nach Temperatur und Wachstumsbedingungen können Sie dann ca. drei bis sieben Tagen nach der Saat das erste Mal blindstriegeln. Dies ist die wichtigste und wirksamste Maßnahme, bei der Sie den Striegel noch aggressiv einstellen und schlagkräftig arbeiten können. Bis die Keimlinge ca. 2 bis 3 cm unter der Bodenoberfläche sind, können Sie das Gerät noch scharf einstellen, danach sollte der Einsatz je nach Kultur entweder ganz unterbleiben oder möglichst schonend durchgeführt werden. Möchten Sie rein mechanisch arbeiten, muss bis zu diesem Stadium der erste Einsatz erledigt sein, denn andernfalls werden die Unkräuter zu groß und der Striegel kann seine volle Wirkung nicht mehr entfalten.
In Lupinen und Sojabohnen sollten Sie direkt nach dem Auflaufen nicht striegeln. Sind die Lupinen größer als 4 cm, können sie eine zweite Maßnahme durchführen. Sojabohnen sollten eine Größe von 10 bis 12 cm erreicht haben.
Ackerbohnen können Sie bis zu dreimal striegeln: Das erste Mal im Vorauflauf, das zweite Mal ab 5 cm Wuchshöhe und das dritte Mal bei 15 bis 20 cm Höhe. Passt die Witterung kurz nach der Aussaat nicht, können Sie die Ackerbohne, anders als Lupine und Sojabohne, noch sehr vorsichtig (max. 1,5 bis 2 km/h) in der Keimphase striegeln.
Futtererbsen eignen sich aufgrund ihrer Ranken weniger gut für die mechanische Unkrautbekämpfung. Nach dem Blindstriegeln können Sie im Nachauflauf noch bis zum 8-Blattstadium arbeiten. Die Erbse reagiert empfindlich auf ein Verschütten, deshalb ist hier Vorsicht geboten. Auch hier können Sie das Unkraut, genau wie bei der Ackerbohne, vorsichtig in der Keimphase bekämpfen.
Was kann die Hacke?
Neben dem Striegel können Sie, vor allem auf Flächen mit starkem Unkrautdruck, eine Hacke eingesetzt werden. Hierfür müssen Sie den Reihenabstand anpassen. In der Regel werden Reihenabstände zwischen 25 und 50 cm gewählt, aber auch bei geringerer Reihenweite kann gehackt werden. Dafür braucht es jedoch eine genaue Steuerung (z.B. Kameratechnik), um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Für eine genaue Bekämpfung bzw. geringe Verluste muss zudem die Breite der Sämaschine mit der Breite der Hacke übereinstimmen.
Sie können im 2- bis 4-Blattstadium mit dem Hacken beginnen. In einem so frühen Stadium müssen Sie jedoch darauf achten, dass Sie die Leguminosen nicht verschütten. Das erreichen Sie, indem Sie entsprechende Winkelmesser oder Schutzscheiben einsetzen und die Fahrgeschwindigkeit im Auge behalten. Bei Futtererbsen müssen Sie darauf achten, dass Sie die Kultur vor dem Verranken hacken, um die Pflanzen nicht zu verletzen.