Im Vergleich zu Ackerbohnen oder Körnererbsen war die Lupinen-Anbaufläche im Jahr 2024 mit rund 26.000 ha eher gering. In Deutschland sind Sorten der Weißen Lupine (Lupinus albus) und der Blauen Süßlupine (Lupinus angustifolius) zugelassen.
Standort und Fruchtfolge der Lupine
Die Lupine an sich passt vor allem auf sandige Standorte mit pH-Werten zwischen 5 und 6. Standorte mit freiem Calcium oder Staunässe eignen sich nicht. Als Leguminose hat sie einen hohen Vorfruchtwert, der sich aus der Fähigkeit Stickstoff zu binden und dem tief reichenden Wurzelwerk ergibt. Es empfiehlt sich, Anbaupausen von vier Jahren einzuhalten.
Was sollten Sie bei der Sortenwahl der Lupine beachten?
Die meisten Sorten der Blauen Lupine sind generell tolerant gegenüber der Anthraknose. Anbauer der weißen Lupine müssen auf eine entsprechende Toleranz der Sorte achten. Man unterscheidet zwischen endständigen und verzweigten Typen. Die endständigen Typen haben nur einen Trieb, sind somit standfester und reifen sicherer ab, haben in der Regel aber einen geringeren Ertrag als verzweigte Typen. Diese können hingegen vor allem bei schlechter Witterung immer wieder austreiben und neue Blüten bilden. Das erschwert die Ernte. Beim Anbau der weißen Lupine ist die Nutzung von Z-Saatgut verpflichtend, damit sichergestellt ist, dass das Saatgut frei von Anthraknose ist.
Wie sollte die Aussaat der Lupine erfolgen?
Die Aussaat kann zwischen Ende März und Anfang April erfolgen, wobei die Bodentemperatur bei mindestens 4 °C liegen sollte. Die Ablage sollte auf 2 bis 4 cm erfolgen. Bei endständigen Typen empfiehlt sich eine Aussaatstärke von 85 bis 90 Körner/m2 und bei determinierten Typen von 45 bis 60 Körnern/m2.
Pflanzenschutz in der Lupine
Als Herbizide sind Produkte mit dem Wirkstoff Prosulfocarb wie, z. B. Boxer, zugelassen. Diese können nur im Vorauflauf eingesetzt werden. Alternativ kann man natürlich auch mechanisch mit Hacke und Striegel arbeiten. Der Schädlingsdruck ist meistens gering: Oft sind zwar Blattrandkäfer und Blattläuse in den Beständen zu finden, ein Insektizideinsatz ist jedoch meistens nicht nötig. Sind Symptome der Anthraknose sichtbar, können Sie z. B. Folicur einsetzen. Zudem können Fußkrankheiten wie Sclerotinia, Pythium, Rhizoctonia, Schwarze Wurzelfäule, Fusarium oder Phoma auftreten.
Darauf sollten Sie bei der Düngung der Lupine achten
Als Leguminose benötigt die Lupine keine N-Düngung. Sie haben zudem ein gutes P-Aneignungsvermögen. Achten Sie dennoch auf eine ausreichende Versorgung von Phosphor, Magnesium, Kalium und vor allem Schwefel. Damit die Stickstoffbindung durch die Knöllchenbakterien richtig funktioniert sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Mikronährstoffversorgung mit Bor, Mangan, Molybdän und Kobalt legen.
Wann wird die Lupine geerntet?
Die Ernte findet ab Ende August bis Mitte September statt, bei einer Kornfeuchte von unter 16 %. Der Druschkorb sollte möglichst weit gestellt werden und die Dreschtrommel mit minimaler Drehzahl laufen.
Nutzung und Vermarktung der Lupine
Die Nutzung bietet sich aufgrund der hohen Proteingehalte vor allem für Tierhalter an, die zumindest Teile ihrer bisherigen Proteinträger, wie z. B. Soja- oder Rapsextraktionsschrot, durch eigene Komponenten ersetzen möchten. Darüber hinaus bietet sie sich auch für den menschlichen Verzehr an und kann z. B. zu Lupinenkaffee weiterverarbeitet werden.