Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Regierungswechsel Gemeinsame Marktordnung der EU Umnutzung von Stall und Scheune

topplus Leguminosen

So funktioniert der Anbau von Lupinen

Lupinen sind mit einem Rohproteingehalt von 35 bis 40 % wahre Proteinbomben. Und auch der Boden profitiert durch den Anbau.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Vergleich zu Ackerbohnen oder Körnererbsen war die Lupinen-Anbaufläche im Jahr 2024 mit rund 26.000 ha eher gering. In Deutschland sind Sorten der Weißen Lupine (Lupinus albus) und der Blauen Süßlupine ­(Lupinus angustifolius) zugelassen.

Standort und Fruchtfolge der Lupine

Die Lupine an sich passt vor allem auf sandige ­Standorte mit pH-Werten zwischen 5 und 6. Standorte mit freiem Calcium oder Staunässe eignen sich nicht. Als Leguminose hat sie einen hohen Vorfruchtwert, der sich aus der Fähigkeit Stickstoff zu binden und dem tief reichenden Wurzelwerk ergibt. Es empfiehlt sich, Anbaupausen von vier Jahren einzuhalten.

Was sollten Sie bei der Sortenwahl der Lupine beachten?

Die meisten Sorten der Blauen Lupine sind generell tolerant gegenüber der Anthraknose. Anbauer der weißen Lupine müssen auf eine entsprechende Toleranz der Sorte achten. Man unterscheidet zwischen endständigen und verzweigten Typen. Die endständigen Typen haben nur einen Trieb, sind somit standfester und reifen sicherer ab, haben in der Regel aber einen geringeren Ertrag als verzweigte Typen. Diese können hingegen vor allem bei schlechter Witterung immer wieder austreiben und neue Blüten bilden. Das erschwert die Ernte. Beim Anbau der weißen Lupine ist die Nutzung von Z-Saatgut verpflichtend, damit sichergestellt ist, dass das Saatgut frei von Anthraknose ist.

Wie sollte die Aussaat der Lupine erfolgen?

Die Aussaat kann zwischen Ende März und ­Anfang April erfolgen, wobei die Bodentemperatur bei mindestens 4 °C liegen sollte. Die Ablage sollte auf 2 bis 4 cm erfolgen. Bei endständigen Typen empfiehlt sich eine Aussaatstärke von 85 bis 90 Körner/m2 und bei determinierten Typen von 45 bis 60 Körnern/m2.

Pflanzenschutz in der Lupine

Als Herbizide sind Produkte mit dem Wirkstoff Prosulfocarb wie, z. B. Boxer, zugelassen. Diese können nur im Vorauflauf eingesetzt werden. ­Alternativ kann man natürlich auch mechanisch mit Hacke und Striegel arbeiten. Der Schädlingsdruck ist meistens gering: Oft sind zwar Blattrandkäfer und Blattläuse in den Beständen zu finden, ein Insektizideinsatz ist jedoch meistens nicht nötig. Sind Symptome der Anthraknose sichtbar, können Sie z. B. Folicur einsetzen. Zudem können Fußkrankheiten wie Sclerotinia, Pythium, Rhizoctonia, Schwarze Wurzelfäule, Fusarium oder Phoma auftreten.

Darauf sollten Sie bei der Düngung der Lupine achten

Als Leguminose benötigt die Lupine keine N-Düngung. Sie haben zudem ein gutes P-Aneignungsvermögen. Achten Sie ­dennoch auf eine ausreichende Versorgung von Phosphor, Magnesium, Kalium und vor allem Schwefel. Damit die Stickstoffbindung durch die Knöllchenbakterien richtig funktioniert sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Mikronährstoffversorgung mit Bor, Mangan, Molybdän und Kobalt legen.

Wann wird die Lupine geerntet?

Die Ernte findet ab Ende August bis Mitte ­September statt, bei einer Kornfeuchte von ­unter 16 %. Der Druschkorb sollte möglichst weit gestellt werden und die Dreschtrommel mit minimaler Drehzahl laufen.

Nutzung und Vermarktung der Lupine

Die Nutzung bietet sich aufgrund der hohen Proteingehalte vor allem für Tierhalter an, die zumindest Teile ihrer bisherigen Proteinträger, wie z. B. Soja- oder Rapsextraktionsschrot, durch eigene Komponenten ersetzen möchten. Darüber hinaus bietet sie sich auch für den menschlichen Verzehr an und kann z. B. zu ­Lupinenkaffee weiterverarbeitet werden.

Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie über dieses Thema? Was beschäftigt Sie aktuell? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Gedanken, Fragen und Anmerkungen.

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

top + Wissen, was zählt.

Voller Zugriff auf alle Beiträge, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten - auch in der App.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.