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So gelingt der Anbau von Haselnüssen

Die Deutschen lieben Haselnüsse: Im Schnitt verzehrt jeder Bundesbürger jährlich rund 800 g davon – Tendenz steigend. Lohnt sich ein Anbau?

Lesezeit: 3 Minuten

Der Haselnussstrauch (Corylus avellana) am Waldrand ist vielen bekannt und kommt in den meisten Regionen Deutschlands vor. Haselnussplantagen sind hierzulande hingegen eher selten. In den letzten Jahren haben jedoch vor allem Landwirte im Süden mehrere Hundert Plantagen angelegt.

Auf welchen Standorten wachsen Haselnusssträucher?

Das Birkengewächs kann grundsätzlich auf sehr vielen Standorten wachsen. Für einen wirtschaftlichen Anbau sollte der Boden jedoch möglichst tiefgründig und humos sein (1,5 m Auflage). Generell kann das Holz bis zu
- 30 °C aushalten. Sobald Blüten angesetzt wurden, sollten die Temperaturen nicht unter - 8 °C ­fallen – andernfalls können die Erträge erheblich sinken. Die Niederschlagsmenge sollte im ­Optimalfall bei über 800 mm/Jahr liegen.

Welche Haselnusssorten gibt es?

Für die Vermarktung als ganze Nuss werden großfruchtige Sorten, wie z. B. Butler, Hallsche Riesen oder Emoa 1, genutzt. Wird die Frucht weiterverarbeitet und z. B. vermahlen, verwendet man Sorten mit kleinfruchtiger Nuss. Zusätzlich zu den Hauptsorten werden sogenannte Bestäubersorten in Hauptwindrichtung gepflanzt. Sie sollten mindestens 8 bis 10 % der ­Gesamtmenge ausmachen und eine lange ­Blütezeit haben, um eine möglichst hohe ­Bestäubungsleistung zu gewährleisten.

Wie pflanzt man Haselnusssträucher?

Haselnusssträucher dürfen nicht zu dicht ­gepflanzt werden: 400 bis 600 Pflanzen je ha sind optimal für eine gute Entwicklung. Die Pflanzung kann vom Herbst bis in den April hinein ­erfolgen. Um Spuren zu vermeiden, empfiehlt sich die Pflanzung bei Frost. Die erste Ernte kann nach drei bis vier Jahren erfolgen.

Pflanzenschutz und Pflege in einer Haselnussplantage

Bislang sind der Haselnussbohrer, Wühlmäuse, Rabenvögel und Eichhörnchen die bedeutendsten Schädlinge. In Haselnussplantagen sind ­Insektizide wie z. B. Afinto zugelassen. Als Blattkrankheiten ließen sich in Deutschland Blattbräune, Grauschimmel, Haselnussmehltau und Monilia beobachten – gegen diese sind Fungizide wie z. B. Azofin nutzbar. Solange die Pflanzen in der Baumschule stehen, lassen sich auch Herbizide wie z. B. Sunfire einsetzen. Der Bewuchs in den Pflanzreihen wird in der Regel mit einer Hacke zurückgedrängt. Die Hasel muss gerade in den ersten Jahren mehrfach beschnitten werden, um die Ertragsfähigkeit der Sträucher je nach Situation zu verbessern.

Wie düngt man Haselnusssträucher?

Vor der Pflanzung ist für eine optimale Bodenstruktur auf die Calcium- und Magnesium­versorgung zu achten. Der Boden sollte einen ­pH-Wert von 6 bis 7 haben und ausreichend pflanzenverfügbaren Stickstoff enthalten. ­Phosphor, Kalium und Spurennährstoffe wie Bor, Eisen oder Zink sollte man entsprechend der Bodenuntersuchung möglichst auf Gehaltsklasse C aufdüngen. Dementsprechend bietet sich dann der Anbau von Kleegras und der ­Einsatz von Wirtschaftsdüngern vor der ­Pflanzung an.

So erntet man Haselnüsse

Die Ernte kann mithilfe von speziellen Netzen oder mit Vollerntern erfolgen, welche die Nüsse vom Boden „auffegen“ oder aufsaugen. Nach der Ernte ist es wichtig, das Erntegut umgehend zu reinigen und zu trocknen, um Schimmelpilzbefall vorzubeugen.

Wofür verwendet man Haselnüsse und wer sind die Abnehmer?

Die Vermarktung erfolgt in Deutschland meist als ganze Nuss direkt an den Endkunden oder den LEH. Die Nuss kann aber auch geknackt und weiterverarbeitet werden. Sie findet dann in einer breiten Palette von Gerichten Verwendung.

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