Rasengräser statt dem sonst üblichen Weidelgras für eine Maisuntersaat? Wie das aussehen kann, konnte man Mitte Oktober auf einem Feldtag der Fachhochschule Soest in Merklingsen besichtigen.
Auch nach der Maisernte ist die Untersaat zwischen den Maisreihen deutlich erkennbar und üppig entwickelt. Über den Winter soll sie für Bodenbedeckung sorgen. Zu sehen ist hier allerdings nur ein niedriger Grasbestand, der an ungemähten Rasen erinnert.
So wurde der Untersaaten-Versuch angelegt
Die Erklärung dafür: In dem Projekt „Maisuntersaat-easy“ ist der sich langsam entwickelnde Rasen-Rotschwingel das Gras der Wahl für die Untersaat. Neben fünf verschiedenen Rotschwingel-Sortenaus dem Rasenbereich werden hier auch die Effekte verschiedener Bodenherbizide auf die Untersaat verglichen.
In dem Projekt wurde bei der Maisaussaat (9,5 Pflanzen/m²) gleichzeitig ein 35 cm breiter Streifen mit 6 kg/ha Rotschwingel zwischen den Reihen ausgebracht. Der Abstand zu den Maispflanzen beträgt so 20 cm zu jeder Seite hin, damit die Wurzeln der jungen Maispflanzen keine Konkurrenz bekommen.
Dazu setzten die Beteiligten in den Versuchen auf eine einfache ältere Maisdrille, bei der zwischen den Legescharen eine spezielle Untersaateinrichtung mit Verrieselungseinrichtung, nachfolgender Prismenwalz-Einrichtung und Striegel konstruiert wurde.
Konstanter Maisertrag, mehr Humus und Regenwürmer
Da sich der Rasen-Rotschwingel nur langsam entwickelt, konkurrierte er nicht mit den Maispflanzen. Im Schnitt zeigte sich während der Projektlaufzeit kein Ertragsunterschied zu Mais ohne Untersaat, im Trockenjahr 2022 waren die Erträge mit Untersaat sogar etwas höher.
Zudem konnte die Untersaat über den Winter Stickstoff speichern und so Nährstoffverluste verhindern, auf den humusärmeren Standorten entwickelten sich die Humusgehalte positiv. Hier traten auch mehr Regenwürmer auf. Die eingesetzten Herbizide Merlin Flexx und Laudis OD erwiesen sich als gut verträglich mit der Untersaat, wie der beteiligte Berater Heinrich Spitz berichtete.
Im Projekt „Maisuntersaat-easy“ kooperiert die Fachhochschule mit dem Beratungsunternehmen aquAgrar aus Reichshof, welches das Konzept für die Untersaat mitentwickelt hat. Neben der Fläche in Merklingsen gibt es vier weitere Versuchsstandorte in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.