Die Strukturen auf den Betrieben verändern sich: Derzeit sind 35 Prozent der Beschäftigten in der Landwirtschaft weiblich und 11 Prozent der Betriebsleiterstellen mit Frauen besetzt. Studien zeigen, dass sich die Zahl der Betriebsleiterinnen in der Landwirtschaft in den nächsten Jahren verdoppeln wird.
Frauen müssen mit am Verhandlungstisch sitzen und eine Stimme haben.“
„Die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für landwirtschaftliche Unternehmerinnen müssen sich weiter verbessern. Mutterschutz für Selbständige und eine steuerfreie Risikorücklage wären wichtige Schritte in die richtige Richtung. Dafür müssen Frauen mit am Verhandlungstisch sitzen und eine Stimme haben. Lob und Dank allein reichen nicht aus – auch nicht am Weltfrauentag", sagt Susanne Schulze Bockeloh in einer Pressemitteilung am heutigen Freitag. Anlässlich des morgigen Internationalen Frauentages fordert die Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbandes (DBV) eine stärkere Berücksichtigung der Belange von Unternehmerinnen und Landwirtinnen in der Agrarpolitik.
„Landwirtschaft wird in Zukunft noch weiblicher werden“, betont Schulze Bockeloh und führt weiter aus: „Wir fordern ausdrücklich eine finanzielle Unterstützung von Frauen während der Schwangerschaft und des Mutterschutzes. Landwirtinnen sind meist selbstständig und fallen daher nicht unter die Mutterschutzregelungen für Arbeitnehmerinnen. Dies führt häufig dazu, dass junge Frauen sich zwischen Betriebsübernahme und Familienplanung entscheiden müssen – das ist nicht mehr zeitgemäß und der Landwirtschaft gehen motivierte Fachkräfte verloren. Gleichzeitig müssen wir es ermöglichen, dass die Unternehmerinnen weiter in Innovationen und zusätzliche Einkommenswege in der Landwirtschaft investieren und diese auch absichern können. Eine steuerfreie Risikorücklage bedeutet für die Betriebsleiterinnen, sich für Krisen besser aufstellen zu können.“