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Hofübernahme

Wie junge Existenzgründer den Einstieg in die Landwirtschaft erleben

„Traumjob Landwirt*in?“. Welche Hürden junge Menschen dafür überwinden, zeigt Arte in einem Instagram Kurzfilm. Eine Rezension.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Einstieg in die Landwirtschaft kann für viele zur Herkulesaufgabe werden. Das gilt vor allem für junge Menschen, die dafür erstmal einen passenden Hof suchen müssen. Die Erfahrungen einer Existenzgründerin und von einer Landwirtin und einem Landwirt, die einen Hof aus der Familie übernehmen, greift Arte in einem FAQ-Format auf Instagram auf. Es erzählt die Geschichten von Ve-Annissa, Didi und Philipp und zeigt ihre drei unterschiedlichen Wege in die praktische Landwirtschaft.

Ve-Annissa: Finanzieller Kraftakt

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Es war für Ve-Annissa keine spontane Entscheidung, einen Hof zu übernehmen, erklärt sie im Video. Seitdem sie 14 Jahre alt ist, stand für Ve-Annissa fest: Sie wird Landwirtin. Nach ihrer Lehre als Agrarbetriebswirtin suchte sie in Hof-Gruppen und Zeitungen nach Erfahrungsberichten zur außerfamiliären Hofübernahme und nach einem passenden Betrieb, den sie übernehmen könnte. Was eine Hofübernahme kostet und auf welchen Übernahmezeitraum man sich einstellen musste, konnte sie sich damals noch nicht beantworten.

Schließlich fand sich ein Betrieb. Ausgeschrieben war die Übernahme nach 2 bis 3 Monaten. Sie war froh, endlich einen Betrieb gefunden zu haben, erklärt Ve-Annissa. Dass sich die eigentliche Übernahme über drei Jahre hinziehen würde, konnte sie damals noch nicht ahnen.

Auch wenn bei Ve-Annissa eine schnelle Übernahme innerhalb von wenigen Monaten angekündigt war, zog sich der Prozess weiter als geplant. Zunächst stieg sie unentgeltlich ein, erklärt sie. Später wurde im langwierigen Prozess bestimmt, wie viel sie überhaupt haben „darf“ und was das kosten würde. Nach insgesamt drei Jahren der Verhandlung war Ve-Annissa erleichtert. Für sie gab es nach dem Kauf nur noch „nach vorne blicken, weitermachen“.

Doch der finanzielle Aspekt belastet Ve-Annissa noch immer. Für sie sei es „befremdlich“, wofür man sich alles verschulden müsse. Maschinen, Ställe und mit etwas Glück auch ein Stück Ackerland. Sie erklärt, dass es kaum möglich sei, das Geld selbst für teure Anschaffungen zusammenzusparen.

Der Erwartungsdruck belastet Didi und Philipp

Didi und Philipp haben ebenfalls einen Betrieb übernommen. Im Vergleich zu Ve-Annissa stammt dieser aber aus der eigenen Familie. Während Didi die Arbeit ihrer Eltern weiterführt, stieg Philipp in den Betrieb seiner Großeltern ein, erklären beide im Instagram-Video.

Didi beschreibt, dass die Übernahme für sie ein sehr langer Prozess war. Sie habe sich schon immer viel in den Betrieb, auf dem sie aufgewachsen ist, eingebracht. Aber die Frage, ob ihre Ideen und Ziele auch Platz im Hofkonzept finden, ließ sie zweifeln. Schlussendlich führt die Krebserkrankung ihrer Mutter zum vollständigen Einstieg in das Hofgefüge.

Sie wollte immer mehr Gesellschaft auf dem Hof. Dass sie aus diesem Antrieb eine WG auf dem Hofgelände gründete, stimmte ihren Vater alles andere als positiv, erklärt Didi. Für ihn sei es eine Herausforderung gewesen, dass vom „klassischen Hofbild“ abgewichen wurde. Das habe öfter zu Streit geführt. „Man musste sich erst zusammenfinden“, fasst Didi zusammen. Nur so konnten sie schlussendlich eine Einigung finden.

Auch für Philipp geht es nun auf dem Betrieb seiner Großeltern weiter. Er beschreibt im Video, dass er sich erst anschauen müsse, ob der Einstieg für ihn in Zukunft eine Chance oder eine Last sein wird. Außerdem müsse er sich überlegen, welche Möglichkeiten er habe, um den Betrieb weiterzuentwickeln.

Er fühle die Last und Verantwortung, die nun auf seinen Schultern liegt. Auch wenn er an seine Großeltern denkt, erklärt er im Video. Die Durchschnittsrente in der Landwirtschaft reiche einfach nicht zum Leben, weswegen er zusätzlich ein monatliches „Taschengeld“ für seine Großeltern erwirtschaften müsse. Vor dieser großen Verantwortung habe er „echt ein bisschen Bammel“, beschreibt Philipp.

 

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