Die deutschen Gasspeicher sind aktuell nur noch zu etwa einem Drittel gefüllt. In den vergangenen zwei Jahren betrug der Füllstand zum selben Zeitpunkt 65 bzw. 67 %, berichtet der Spiegel. Und auch in den anderen europäischen Ländern seien die Reservoirs so leer wie seit Frühjahr 2022 nicht mehr.
Das Auffüllen wird jedenfalls teuer. Das Verrückte: Der Gaskauf für den Sommer 2025 ist teurer als für den Winter 2025/26. Der Preisunterschied betrage zeitweise 6 € je Megawattstunde (MWh). Laut EU-Vorgabe müssen die Lager aber bis zum November mindestens 90 % gefüllt sein. Um das zu erreichen, muss notfalls der Staat Gas kaufen, erinnert das Magazin. Zuletzt war das 2022 der Fall.
Gasspeicherumlage stark gestiegen
Die Zeche dafür zahlen am Ende die Verbraucher in Form der Gasspeicherumlage. Diese wurde 2022 eingeführt und lag bei 59 Cent je MWh. Mittlerweile ist sie auf knapp 3 € gestiegen. Nun droht der nächste Kostenblock. Wenn die Firma Trading Hub Europe (THE) im Staatsauftrag wieder Gas einkaufen muss, droht die Umlage weiter kräftig zu steigen, warnen Insider. Für die Wirtschaftsunternehmen, die viel Energie benötigen, gehen die Kosten der Umlage schon jetzt in die Millionen.
Die Gründe
Grund für die Wirren auf dem Gasmarkt ist zunächst der Ausfall der Gaslieferungen aus Russland, heißt es. Westeuropa ist seitdem stark auf Flüssigerdgas (LNG) angewiesen, das international gehandelt wird, zu schwankenden Preisen. Hinzu kam kaltes Wetter, das den Heizbedarf erhöhte. Und einige Händler spekulieren auf ein steigendes Angebot im Laufe des Jahres, falls die USA unter Präsident Donald Trump mehr LNG nach Europa exportieren sollten – oder gar Russland wieder Pipelinegas nach Europa liefern könnte, falls der Krieg in der Ukraine bald enden sollte, erklärt der Spiegel.
Doch auch die Füllstandvorgaben sollen zu der aktuellen Lage beigetragen haben. Denn Händler hätten offenbar darauf gewettet, dass der Staat im Zweifelsfall wieder einspringt und die Kosten auf Industrie und Privatleute abwälzt. Der Gashändler Uniper habe bestätigt, dass es „große Spekulationen“ am Markt gegeben habe.
Energieintensive Unternehmen drohen mit Abwanderung
Sollte THE die gleiche Menge Gas beschaffen wie 2022, würde dies bei derzeitigen Preisen etwa 2,6 Mrd. € kosten, heißt es. Denn der Gaspreis ist heute doppelt so hoch wie vor der Energiekrise. Nicht ohne Grudn seien seit 2020 bundesweit 23 Papiermaschinen stillgelegt und 14 Standorte geschlossen worden.
Die Wirtschaft warnt daher, dass sich Deutschland die Umlage nicht länger leisten könne. Allein die BASF muss Dutzende Millionen Euro im Jahr berappen, die andere Wettbewerber auf dem Weltmarkt nicht zahlen müssen. Das könnte schlimme Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben.
Leserstimmen
"Verrückt. Biomethan wäre in der Gesamtbetrachtung günstiger, das Geld bliebe im Land, wir wären weniger abhängig von Importen und sogar für das Klima wär´s gut. Außerdem wird auch von der nächsten Regierung unter den Teppich gekehrt werden, dass es unter Deutschland Erdgasvorkommen gäbe, die den Bedarf für ca 30 Jahre decken könnten. Was wir aber nicht nutzen, weil das ist ja schlecht für´s Klima bzw Deutschlands Emissionsziele. In Katar gefracktes (wer weiß mit wie viel Schlupf), verflüssigtes (ca 30% Energieverlust) und per LNG Tanker (schwerölbetrieben) zu uns geschippertes Erdgas auf dem Papier irgendwie nicht..." (Andreas Gerner)
"Verrückt. Biomethan wäre in der Gesamtbetrachtung günstiger, das Geld bliebe im Land, wir wären weniger abhängig von Importen und sogar für das Klima wär´s gut. Außerdem wird auch von der nächsten Regierung unter den Teppich gekehrt werden, dass es unter Deutschland Erdgasvorkommen gäbe, die den Bedarf für ca 30 Jahre decken könnten. Was wir aber nicht nutzen, weil das ist ja schlecht für´s Klima bzw Deutschlands Emissionsziele. In Katar gefracktes (wer weiß mit wie viel Schlupf), verflüssigtes (ca 30% Energieverlust) und per LNG Tanker (schwerölbetrieben) zu uns geschippertes Erdgas auf dem Papier irgendwie nicht..." (Andreas Gerner)