Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) hat die Marktdaten 2024 für die Produktion und den Verbrauch von zertifiziert nachhaltigem Bioethanol in Deutschland veröffentlicht.
Demnach betrug die heimische Bioethanolherstellung im Jahr 2024 fast 745.000 t - die Produktion erhöhte sich somit im Vergleich zum Vorjahr spürbar um 11 % an. Die positive Entwicklung beim Absatz des Kraftstoffes Super E10 setzte sich auch im Jahr 2024 fort.
Höherer Super E10 Absatz
In einem Kraftstoffmarkt, in dem mit knapp 17,8 Mio. t rund 2 % mehr Benzin abgesetzt wurde als im Vorjahr, stieg auch die Beimischung von Bioethanol auf 6,9 Vol.-Prozent an (2023: 6,8 Vol.-Prozent). Der Verbrauch von Bioethanol, das den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super (E5) beigemischt bzw. zur Herstellung von Ethyl-tertiär-butylether (ETBE) verwendet wurde, erhöhte sich um 2,6 % auf knapp 1,3 Mio. t (2023: 1,25 Mio. t), so der BDBe.
Auch der Marktanteil der Benzinsorte Super E10 am Benzinabsatz wuchs 2024 weiter: von 25,9 % im Jahr 2023 auf 27,4 %. Die absolute Absatzmenge von Super E10 betrug rund 4,9 Mio. t, im Vorjahr waren es noch 4,5 Mio. t.
Super (E5) erreichte mit über 12,0 Mio. t in 2024 einen Marktanteil von 67,6 %. Im Vorjahr entsprachen die abgesetzten 12,0 Mio. t Super (E5) einem Marktanteil von 69 %. Super Plus lag im vergangenen Jahr mit einem Marktanteil von 5,0 % und abgesetzten 886.750 t leicht über dem Niveau von 2023.
Die deutsche Produktion von Bioethanol stieg im Jahr 2024 wieder deutlich an, mit einer Erzeugung von über 744.000 t um somit 11 % mehr als im Vorjahr. Insbesondere die Herstellung von Bioethanol auf Basis von Zuckerrübenstoffen nahm im zurückliegenden Jahr gegenüber dem Jahr 2023 deutlich um 78 % zu.
Wesentlich höhere Zuckerrübenverarbeitung
Insgesamt wurden im Jahr 2024 in den heimischen Bioraffinerien mehr als 1 Mio. t Zuckerrüben und rund 2,6 Mio. t Futtergetreide zu nachhaltig zertifiziertem Bioethanol und weiteren Koppelprodukten wie gentechnikfreien Proteinfuttermitteln, biogenem CO2 oder organischen Düngemitteln und Biogas verarbeitet.
Das erzeugte Bioethanol wird als nachhaltiger und nicht fossiler Grundstoff zunehmend auch in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verwendet, beispielsweise zur Herstellung von nachhaltigem Kunststoff, Desinfektionsmitteln oder Kosmetika. Demzufolge nahm auch die Verwendung des deutschen Bioethanols in den Bereichen der Pharma- und Chemiewirtschaft mit 103.827 t im Jahr 2024 um deutliche 39,4 % zu.
Die Lebensmittel- und Getränkewirtschaft sind ebenfalls weiterhin wichtige Abnehmer der Bioethanolproduzenten, wenngleich die Verwendung in den Bereichen mit 97.973 t leicht abnahm (- 1,2 % gegenüber 2023).
THG-Quote sorgt für stabilen Absatz
In Deutschland sorgt die bis zum Jahr 2030 stufenweise ansteigende Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote), die aktuelle 10,6 % beträgt, aller Voraussicht nach auch im laufenden Jahr für eine stabile Absatzentwicklungen bei erneuerbaren Kraftstoffbestandteilen im Benzin.
„Der Verkehrssektor ist weiterhin ein Nachzügler beim Klimaschutz. Eine weitere Anhebung der THG-Quote und somit auch eine höhere Beimischung nachhaltiger Biokraftstoffe und anderer erneuerbarer Kraftstoffe hilft, die Emissionen im Straßenverkehr noch stärker zu senken. Damit sind die Klimaschutzziele besser erreichbar“, so BDBe-Geschäftsführer Stefan Walter.
Die ausführlichen Marktdaten 2024 mit weiteren Infografiken und Details zu Produktion und Verbrauch von Bioethanol finden Sie im ausführlichen Marktdaten-Report