In Langenberg im Kreis Gütersloh war am 24. September 2024 der Flügel einer Nordexanlage gebrochen - bei nur 80 km/h Windgeschwindigkeit an dem Tag. Entsprechend bemüht ist das börsennotierte Unternehmen, die Negativpresse aus der Welt zu bekommen.
Nun verkündet die Hamburger-Gruppe einen Erfolg: Auf dem akkreditierten Rotorblattprüfstand im Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES in Bremerhaven habe man ein Rotorblatt der N175/6.X allen erforderlichen mechanischen Tests unterzogen, die die internationale Norm IEC 61400 festlegt. Teil davon sei u.a. die umfassende Strukturprüfung von Rotorblättern. Sie ist eine der Voraussetzungen für die Genehmigung und den Betrieb von neuen Turbinentypen.
Neue Delta4000-Serie
Zum Einsatz soll das neue Rotoblatt nämlich bei der jüngsten Turbine der Delta4000-Serie kommen. Messungen wie Eigenfrequenzen und Dämpfungsparameter sowie der elektrischen Widerstandswerte des Blitzschutzsystems hatten zum Ziel, die Simulationen praktisch zu validieren. Dabei erfolgten die Messungen an einem der ersten Rotorblätter, welches im Nordex Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rostock gefertigt wurde. Die mechanischen Tests, bei denen das Rotorblatt statischen Lastfällen und Ermüdungstests unterzogen wurde, entsprachen der zuvor simulierten Lebensdauer.
Während der gesamten Prüfzeit konnte das erwartete Verhalten des Rotorblatts erfolgreich bestätigt werden: Kritische Parameter wie Durchbiegungen, Dehnungen und Eigenfrequenzen lagen durchweg innerhalb der zulässigen Toleranzen, informiert Nordex nun.
Darüber hinaus wurde eine 15 m lange Rotorblattspitze der N175/6.X mitsamt Anti-Icing-System umfangreichen Blitztests nach IEC 61400-24 unterzogen. Im akkreditierten Blitzlabor der Firma Polytech in Dänemark wurden Hochspannungs-Einschlagprüfungen und Hochstromprüfungen erfolgreich absolviert.