Der Windradhersteller Nordex hat einen neuen Hybridturm entwickelt, der künftig eine Nabenhöhe von bis zu 200 m möglich macht. Erste Prototypen mit Turbine sind bereits aufgebaut.
Aktuell feiert das Unternehmen die erste Anlage mit dem neuartigen Turm mit einer Nabenhöhe von 179 m. Sie steht in Santow in Mecklenburg-Vorpommern und ist die bislang höchste Nordex-Anlage überhaupt. Die Pilotanlage des Typs N175/6.X hat einem Rotordurchmesser von 175 m und eine installierte Nennleistung von bis zu 6,8 MW. Laut Hersteller soll die Anlage einen sehr hohen Energieertrag auch bei niedrigen Windgeschwindigkeiten erreichen. Wenn es später Türme mit 200 m gibt, werde das noch weiter zunehmen.
Beton und Stahl
Das 119 m hohe Betonteil in Santow ist mit einem Stahlsegment kombiniert und basiert auf dem bekannten, über 15 Jahre eingesetzten Betonturm des Unternehmens. Nun sei es gelungen, die Segmente anzupassen und zu verbessern, um höhere Nabenhöhen zu erreichen. Denn in größeren Höhen seien Winde mit deutlich höheren Geschwindigkeiten und weniger Turbulenzen zu finden.
“Unsere Hybrid-Turm-Technologie ist die Antwort auf die Anforderungen unserer Kunden, die Energieausbeute an Schwachwindstandorten im Landesinneren weiter zu steigern”, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex Group. Die Anlage in Santow werde nun weiteren umfangreichen Tests unterzogen. Dazu zählen elektrische Vermessungen, Schallmessungen und weitere Komponentenvalidierungen. Neben der Erprobung des Designs diente die Pilotanlage in Santow bereits dazu, auch alle Prozesse zu validieren: von der Herstellung, dem Transport und der Vormontage bis hin zur endgültigen Installation vor Ort.
Nordex bietet die Turbine des Typs N175/6.X auf Stahlrohrtürmen mit Nabenhöhen von 112 und 142 m sowie auf Hybridtürmen mit einer Nabenhöhe von 179 m und künftig auch bis zu 200 m an.