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Regierungswechsel Gemeinsame Marktordnung der EU Umnutzung von Stall und Scheune

Nur Stromerzeugung im Blick

Prämien für Flexi-Betrieb benachteiligen Biogasanlagen mit Wärmenetzanschluss

Die vom Bundestag beschlossenen neuen Förderbedingungen für Biogasanlagen mit ihren Prämien für einen flexiblen Betrieb sind ein Problem für Wärmenetzbetreiber.

Lesezeit: 2 Minuten

Die beschlossenen Förderbedingungen für Biogasanlagen passen laut Thüringer Umweltministerium nicht und müssen nachgebessert werden. Aktuell würden sie Betreiber von Anlagen mit einem sogenannten Nahwärmenetz benachteiligen, berichtet der MDR.

Kurzfristig helfen soll nach Auskunft des Umweltministeriums vor allem eine bessere Beratung von Anlagen-Betreibern. Langfristig hofft das Ministerium, dass die nächste Bundesregierung die Förderbedingungen mit Blick auf Wärmenetze noch einmal ändert.

30 % der Biogasanlagen in Thüringen betroffen

Der Thüringer Bauernverband sieht vor allem bei solchen Anlagen Probleme, die nicht nur Strom erzeugen, sondern auch ein Nahwärmenetz speisen. Das sind nach Angaben von Verbands-Vizepräsident Toralf Müller etwa 30 % der Anlagen im Freistaat. Die derzeitige Bundes-Förderung ermögliche, dass Biogasanlagen künftig häufiger bei Flauten von Sonnen- oder Windstrom anlaufen.

Kapazitäten haben ist besser als brauchen

Insgesamt gibt es in Thüringen nach Daten des Landesamtes für Landwirtschaft und ländlichen Raum etwa 250 Biogasanlagen mit einer Leistung von bis zu 160 Megawatt. Der Fachverband Biogas sieht Potenzial für eine Verdoppelung.

In den Anlagen soll dafür mehr Leistung installiert werden - die dann aber höchstens ein Drittel der verfügbaren Stunden laufen soll. Dafür erhalten die Anlagenbetreiber eine sogenannte Flexiprämie in Höhe von 100 € pro installiertem Kilowatt Stromerzeugungsleistung pro Jahr.

Förderung hat nur Stromerzeugung im Blick

Laut Bauernverband ist diese Flexibilisierung für die Stromerzeugung sinnvoll. Ein großer Teil der Anlagen arbeitet derzeit für die Grundlast und läuft kontinuierlich. Künftig soll eher der Mangel an Strom behoben werden, der entsteht, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint.

Für die Nahwärmeversorgung werde eine halbwegs kontinuierliche Leistung gebraucht, so Müller. Alternativ müsse mehr Geld in Wärmespeicher investiert werden. Das wiederum sehe das aktuelle Paket nicht vor. Aus Müllers Sicht verhindert das auch Investitionen in weitere Nahwärmenetze. Die aber könnten helfen, in etlichen Haushalten auf eine eigene Heizung zu verzichten.

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