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Billigölschwemme

Sprit teurer, Heizöl wieder günstiger: Araber drohen Putin mit Preiskrieg

Während Heizöl günstiger wird, steigen die Spritpreise an der Tankstelle weiter. Sollte Saudi-Arabien aber seine Drohung gegen Russlands Billigölschwemme wahrmachen, wäre das gut für uns Verbraucher.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Preise für Benzin und Diesel sind im Vergleich zur vergangenen Woche gestiegen. Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt, kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,668 €, das sind 1,3 Cent mehr als in der Vorwoche. Auch Diesel hat sich um 1,3 Cent verteuert und kostet jetzt 1,608 €. Die Differenz zwischen den beiden Kraftstoffsorten beträgt wie in der Vorwoche exakt sechs Cent.

Aus Sicht des ADAC ist das derzeitige Preisniveau von Super E10 trotz der Verteuerung angemessen. Ein Blick auf die Preisauswertung vor vier Wochen zeigt einen nahezu identischen Benzinpreis (29.10.2024: 1,666 € je Liter Super E10) und das bei einem damals etwas geringeren Rohölpreis und einem deutlich stärkeren Euro.

Aktuell rangiert der Preis für Rohöl der Sorte Brent bei etwa 73 US-Dollar, der Euro kostet rund 1,05 US-Dollar. Je niedriger der Ölpreis und je stärker der Eurokurs im Vergleich zum US-Dollar, desto günstiger sollte der Preis der Kraftstoffe an den Tankstellen ausfallen.

Allerdings können Sondereffekte die Preise ebenfalls beeinflussen, insbesondere bei Dieselkraftstoff. Die geringe Preisdifferenz zu Benzin ist aktuell auch mit der in den letzten Wochen gestiegenen Heizölnachfrage zu erklären. Diesel ist das nahezu gleiche Produkt wie Heizöl, wird jedoch anders besteuert. Da in der kalten Jahreszeit die Heizölnachfrage stärker wird und Heizöl deswegen meist teurer wird, verringert sich in dieser Zeit oftmals der Preisunterschied von Diesel zu Benzin.

Heizölpreis fällt

Bei den Heizölpreisen geht es gerade wieder bergab, wie die rote Linie verdeutlicht:

Saudi-Arabien droht Russland mit Preiskrieg

Medien berichten derweil, dass Russland womöglich auf Einnahmen aus dem wichtigen Ölverkauf verzichten muss. Denn in den arabischen Ländern mehrt sich der Unmut über das russische Billigöl. Saudi-Arabien, das wichtigste Mitglied der Opec, versucht schon länger, den Ölpreis bei über 100 Dollar pro Barrel zu halten. Kronprinz Mohammed bin Salman soll die Mitglieder der Organisation der Erdöl produzierenden Länder aufgefordert haben, die Produktion zu drosseln. Bislang mit wenig Erfolg, der Ölpreis liegt weiter bei 80 Dollar.

Schuld soll die Überproduktion von russischem Öl sein. Präsident Wladimir Putin verschleudert es aktuell, um schnell Einnahmen für den Krieg gegen die Ukraine zu generieren. So habe Moskau zum Beispiel im Juli weit mehr Öl gefördert, als es die Quoten eigentlich vorsehen. Die Öleinnahmen steuern 40 % zum Staatshaushalt bei.

Experten zufolge könnte Saudi-Arabien aber bald der Geduldsfaden reißen. Denkbar wäre, dass sich Mohammed bin Salman auf einen Preiskampf einlässt, um Russland in die Knie zu zwingen. Denn wenn der Scheich die Ölhähne öffnet, könnte der Preis auf 50 Dollar sinken – und das würde ein empfindliches Loch ins russische Budget reißen.

Auch amerikanische Experten sehen die Gefahr, dass sich der Preiskrieg von 2020 wiederholt. Damals lagen Saudi-Arabien und Russland im Clinch, Riad überflutete den Markt mit Öl aus seinen Reserven. Damals sank der Preis kurzzeitig auf 20 Dollar pro Barrel. Russland soll aber bereits in Aussicht gestellt haben, die Menge 2025 zu drosseln.

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