Im Reinhardswald in Hessen rücken die Bagger an, um mit dem Bau eines neuen Windparks zu beginnen. Der ist allerdings sehr umstritten.

Mehrere Klageverfahren am Hessischen Verwaltungsgerichtshof sind noch anhängig. Kläger sind der Verein Naturschutzinitiative (NI), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sowie die Gemeinde Wesertal. Drei Klage- und die Eilverfahren betreffen die Anlagenstandorte, zwei Klageverfahren den Bau der Zuwegung und ein Klageverfahren die denkmalschutzrechtliche Genehmigung des Landkreises Kassel für die Zuwegung.

Der Windpark-Betreiber hat dennoch mit den Arbeiten begonnen und beruft sich auf das Gutachten einer Berliner Anwaltskanzlei, eine sogenannte "Legal Opinion". Diese käme zu dem Schluss, dass das Gericht am Ende grünes Licht geben werde, berichtet der Hessische Rundfunk.

Auch Experten gehen davon aus, dass der Windpark kommt, da wegen der Klimakrise erneuerbare Energien einen besonderen Stellenwert hätten. Seit der Genehmigung des Windparks im Februar 2022 wurden bereits Vorbereitungsarbeiten wie Baumrodungen vorgenommen.

Nun geht es richtig los. Bis ins kommende Jahr sollen die Fundamente gebaut und die 17,5 km lange Verkabelung zwischen den Anlagen verlegt werden. 2026 sollen dann mit großen Kränen die Anlagen im Wald errichtet werden. Der Ausbau der Zuwege zu den Anlagen ist derzeit vom VGH noch untersagt. Hier dürfte aber bald eine Entscheidung folgen.

Der Betreiber beklagt allerdings im Radio FFH, dass das Projekt durch die Klagen schon jetzt zwei Jahre verzögert sei und Mehrkosten von 50 % verursacht habe. Er geht davon aus, dass die Anlagen 2026 den ersten Strom einspeisen.