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topplus Dünndarm von Hühnern

Hühner: Neues Darmbakterium generiert mehr Energie aus dem Futter

Wissenschaftlerinnen der Uni Hohenheim haben eine bislang unbekannte Spezies im Dünndarm von Hühnern entdeckt. Die Bakterien könnten helfen, die Tiergesundheit zu verbessern.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Zusammensetzung der Bakterien im Verdauungstrakt (Darmmikrobiom) von Nutztieren hat großen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere.

Die mexikanische Wissenschaftlerin Dr. Bibiana Rios Galicia von der Universität Hohenheim entdeckte jetzt neue Bakterienarten, die der neuen beschriebenen Gattung Faecalispora zugeschrieben werden.

Diese sollen dem Huhn helfen, mehr Energie aus dem Futter zu gewinnen. Das funktioniert wie folgt: Die Faecalispora-Bakterien nehmen Proteine und Kohlenhydrate auf, um Essigsäure und Buttersäure zu produzieren. Während erste dem Huhn als wichtiger Energielieferant dient, ist Buttersäure wichtig für die Tiergesundheit.

Hochspezialisiert auf den Hühnerdünndarm

Besonders interessant scheint die Bakterienart „Ligilactobacillus hohenheimensis“ zu sein. „Dieses Bakterium produziert Proteine, die zum Beispiel für die Kommunikation mit dem Immunsystem oder den Hormonhaushalt des Huhnes wichtig sein könnten“, berichtet Entdeckerin Dr. Rios Galicia.

Das erstmalig nachgewiesene Bakterium hat allerdings sehr spezielle Ansprüche an seine Umgebung und seine Ernährung. So ernährt sich das Bakterium hauptsächlich von Abbauprodukten der Pflanzenfaserverdauung, wie z. B. Cellulose.

Auch in seinen weiteren Ansprüchen habe sich das Bakterium an die besonderen Umweltbedingungen im Dünndarm angepasst. „Wir gehen deshalb davon aus, dass es sich um ein hochspezialisiertes Bakterium handelt, das sich ideal auf Hühner als Wirtstiere angepasst hat“, präzisiert die Wissenschaftlerin.

Forschung am Mikrobiom der Nutztiere

Die Universität Hohenheim forscht aktuell intensiv an den Wechselwirkungen zwischen dem Mikrobiom des Verdauungssystem und landwirtschaftlichen Nutztieren. Möglicherweise ließe sich über das Mikrobiom auch Einfluss auf Tierverhalten und mögliche Verhaltensstörungen wie Federpicken oder Schwanzbeißen nehmen.

„Auf jeden Fall hat das Zusammenspiel von Mikrobiom und Nutztier einen Einfluss darauf, ob die Tiere robust und gelassen oder nervös und stressanfällig sind“, erklärt Prof. Dr. Jana Seifert. Sie ist Leiterin des Fachgebietes „Funktionelle Mikrobiologie bei Nutztieren“ und eine Betreuerin des Promotionsprojektes.

„Das Mikrobiom ist ein Schlüssel dafür, dass Nutztiere sich wohlfühlen“, ergänzt Prof. Dr. Amélia Camarinha Silva. „Es hilft uns, Tiere so zu ernähren und Rassen zu züchten, die das Futter optimal verwerten. Das spart wichtige Ressourcen. Und wir haben einen Hebel, um z.B. den Methanausstoß zu senken, mit dem vor allem Wiederkäuer das Klima negativ beeinflussen“, so die zweite Betreuerin von Dr. Rios Galicia und Leiterin des Fachgebietes „Mikrobielle Ökologie bei Nutztieren“.

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