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Herkunftskennzeichnung

ZDG: "Deutsche Herkunft von Geflügelfleisch stärken!"

Der Zentralverband der Geflügelwirtschaft fordert von der künftigen Bundesregierung, die heimische Landwirtschaft zu stärken. Dazu gehört eine ausgeweitete Herkunftskennzeichnung für Geflügelfleisch.

Lesezeit: 3 Minuten

Vor dem Hintergrund der jetzt beginnenden Koalitionsgespräche appeliert der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) an die künftige Bundesregierung, die hohen Standards bei Qualität und Nachhaltigkeit von Geflügelfleisch in Deutschland zu sichern. Dazu hat der Verband die "Geflügel-Agenda 2025" aufgelegt.

Durch verschiedene Freihandelsabkommen werde der deutsche und der europäische Markt für Geflügelfleisch aus Südamerika und anderen Regionen geöffnet. "Dieses Fleisch entspricht oft nicht den hohen Standards an Lebensmittelsicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit, zu denen wir uns in Deutschland verpflichtet haben. Diese Importe führen zu Wettbewerbsverzerrungen. Und der lange Transport als Gefrierware ist aus ökologischen Gesichtspunkten fragwürdig," mahnt ZDG-Präsident Hans-Peter Goldnick.

Deutsche Herkunft kennzeichnen

„Bei Fleisch gilt: Auf die Herkunft kommt es an. Gerade bei Geflügel. Wir haben in Deutschland sehr hohe Standards in der Haltung und Hygiene. Wir produzieren nachhaltig", appeliert Goldnick. Die bereits für Frischfleisch geltende Herkunftskennzeichnung solle deshalb auch auf Fleisch in Kantinen, Restaurants oder Imbissen ausgeweitet werden. Insbesondere die Kantinen in der öffentlichen Verwaltung sollten die Herkunft des Fleisch zeitnah ausflaggen und so mit gutem Beispiel voran gehen, fordert der ZDG.

Gleichzeitig bekenne sich die Geflügelwirtschaft zum Freihandel. Der Wettbewerb müsse aber fair sein. Deshalb begrüßt der ZDG die Äußerungen aus Brüssel zur Würdigung der EU-Herkunft von Lebensmitteln und erwartet, dass die Union ihre Ankündigung zum Thema Herkunft aus dem Wahlprogramm nun umsetzt.

Klimabilanz einheitlich messen

Des Weiteren fordert der ZDG ein einheitliches System zur Messung der CO2-Bilanz von Fleisch. Es fehle ein einheitlicher Standard, der festlegt, wie die Bereiche Fütterung, Haltung, Schlachtung, Verarbeitung und Transport von Lebensmitteln zu bewerten sind.

Ebenso appeliert der ZDG an die kommende Bundesregierung, die staatlichen Ernährungsempfehlungen zu überarbeiten. Die 2024 geänderten Empfehlungen raten zu einer möglichst pflanzenbasierten Ernährung. Fisch, Fleisch, Wurst und Eier sollen nur in geringeren Mengen gegessen werden.

Geflügelfleisch sei jedoch fettarm und ein wertvoller Proteinlieferant für den Menschen. Außerdem beinhalte es viele Mikronährstoffe, mit denen große Teile der deutschen Bevölkerung unterversorgt sind, so der ZDG. Zudem habe insbesondere Hähnchenfleisch eine sehr gute Umweltbilanz - verglichen mit anderen tierischen Produkten.

Wettbewerbsfähigkeit stärken

Obwohl die Nachfrage nach Geflügelfleisch in Deutschland wächst, sinkt der Selbstversorgungsgrad hierzulande. Goldnick mahnt: „Wir brauchen in Deutschland dringend eine Bau- und Umbau-Offensive für mehr Versorgungssicherheit und Tierwohl.“ Die Genehmigung von Bauvorhaben dauere aktuell noch mehrere Jahre.

Schließlich warnt der ZDG vor nationalen Alleingängen. „Wir müssen aufhören, in Deutschland immer noch eine Schippe draufzulegen auf die ohnehin schon hohen EU-Standards", so der ZDG-Präsident.

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