Unser Autor: Norbert Klups. Dieser Test ist zuerst erschienen im Rheinisch-Westfälischen Jäger (RWJ) 2/2025 sowie auf jagdpraxis.de.
Wolfgangs ist kein Hersteller und hat auch kein Ladengeschäft, sondern ist ein reiner Online-Handel, gefertigt wird in Asien. Geschäftsführer und Entwickler ist Philipp Wolfgang Bugert, der als gelernter Koch und Metzger weiß, worauf es bei Messern ankommt.
Wolfgangs wurde 2017 gegründet. Auf der Webseite finden sich über 30 interessante Modelle für Jagd, Freizeit und Outdoor. Erwähnt werden sollte noch, dass Wolfgangs ein Teil des Jahresumsatzes an die Deutsche Kinderkrebshilfe spendet. Der Kauf jedes Messers dient so gleichzeitlich einem guten Zweck.
Das Lupus
Hinter dem Modellnamen verbirgt sich kein einzelnes Messer, sondern ein ganzer Baukasten. Darin kann man Klingenstahl und -oberfläche, Griffschalen sowie die Scheide individuell zusammenstellen.
Die Griffschalen sind mit der Klinge verschraubt. Zum Wechsel wird nur ein Torx T8 Schlüssel benötigt. Wir wählten auch für das RWJ-Testmesser 2025 wieder den Klingenstahl D2 mit Stonewashed-Oberfläche, braunen Holzgriffschalen und brauner Lederscheide.
D2-Stahl
Diese besonders in den USA beliebte Stahlsorte trägt die deutsche DIN-Bezeichnung X155CrVM0121 mit Anteilen an Chrom von 12, Mangan 0,7 und Vanadium 1 %. Als rostfrei gilt Stahl aber erst ab einem Chromanteil von mindestens 13 %. Somit ist D2 mit 12% nicht völlig rostfrei und verlangt etwas Pflege. Dafür ist seine Schnitthaltigkeit sehr gut und D2 Stahl lässt sich mit herkömmlichen Schleifgeräten auch sehr einfach schärfen.
4,5 mm-Klingenstärke
Die Klinge des Lupus ist 11,5 cm lang und durchgehend 4,5 mm dick, was für enorme Stabilität sorgt. Das 24,2 cm lange Messer bringt damit 290 g auf die Waage.
Sein Rücken verjüngt sich zur Spitze hin und ist heruntergezogen. Vor den Griffschalen sind Querrillen als Daumenauflage eingefräst. Die Schalen sind ballig und füllen so die Hand sehr gut aus. Die leicht angerauten Schalen sind auch bei Nässe rutschsicher. Eine Fingeraussparung vorn verhindert das Abrutschen der Hand in die Klinge.
Am Griffende sind die Schalen oben ausgespart. Dort findet sich eine Bohrung zur Montage eines Fangriemens.
Köcherscheide aus Leder
Neben einer Kydex-Scheide, an der auch ein Feuerstarter angebracht ist, steht eine schwarze und braune Lederscheide zur Wahl. Für den RWJ-Test wählten wir die braune Lederscheide. Sie umschließt einen Teil des Griffes, sodass das Lupus darin festsitzt. Eine zusätzliche Sicherung ist so überflüssig. Die Befestigungsschlaufe ist auch für breite Gürtel geeignet.
In der Praxis
Die Klinge ist von Haus sehr scharf geschliffen und diese Schärfe bleibt auch eine gute Zeit lang erhalten. Erst nach vier Saunen und drei Rehen mussten wir nachschärfen, was mit einem Keramikschärfer in fünf Minuten erledigt war. Die stonewashed Oberfläche der Klinge erwies sich als recht kratzfest. Auch das Aufbrechen eines Schlosses hinterließ an der Klinge keine Spuren.
Das Lupus ist gut ausbalanciert und erlaubt entspanntes Arbeiten. Dazu ist es so robust und massiv, dass man keine Angst haben muss, es zu beschädigen, wenn es mal etwas rauer zugeht. Eine verklemmte Kanzeltür damit aufzuhebeln war kein Problem. Der 4,5 mm Stahl wirkt wie ein Brecheisen.
Auf der Messe Jagd & Hund in Dortmund ist das Messer am RWJ-Stand für 89,90 € zu bekommen, nur solange der Vorrat reicht.