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topplus Bäuerinnenforum 2025

Zukunft auf dem Teller – Zukunft der Landwirtschaft?

Ernährungstrends, betriebliche Diversifizierung, Herausforderungen: Das Bäuerinnenforum 2025, organisiert vom Deutschen LandFrauenverband, drehte sich um die Frage: Was kommt morgen auf die Teller?

Lesezeit: 4 Minuten

"Die Diskussion über die Ernährung wird zum Teil heftig und emotional geführt, weil kaum ein Thema die Menschen so unmittelbar betrifft und weil alle mit ihren persönlichen Einstellungen und Gewohnheiten über den Wandel mit entscheiden", sagte Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv), im Zuge ihrer Begrüßung zum Bäuerinnenforum 2025. Es fand gestern im Rahmen der Grünen Woche in Berlin statt. Die Ernährung der Zukunft werde aber nicht nur durch kulinarische Vorlieben gestaltet, sondern auch durch globale Herausforderungen wie den Klimawandel, eine wachsende Weltbevölkerung und den Wunsch nach einer gesunden, umweltfreundlichen Lebensweise.

Bäuerinnenforum 2025

Und einige dieser Trends stellte Florian Rösler, Referent für Ernährungskommunikation und Regionalvermarktung bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, im Folgenden vor: Mit dem Begriff "Beyond Food" umschrieb er, dass Lebensmittel sozusagen weitergedacht und klassische Rezepte neu interpretiert würden, um sie den persönlichen Essgewohnheiten anzupassen. Darüber hinaus beeinflusse der Alltag vieler Menschen, was sie zu sich nehmen - einfach und praktisch müssten die Gerichte sein. Auch das Schlagwort "Nachhaltigkeit" fiel. Vor allem hob Rösler aber hervor: "Gemüse wird von einer Beilage zum zentralen Bestandteil."

Innovative Betriebsmodelle

Dass das Interesse an Ernährung und die Entwicklungen rund um das Thema auch Chancen eröffnen können, stellte nicht nur Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir in seiner Videobotschaft fest. Auch die vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer der folgenden Podiumsdiskussion demonstrierten, welche Möglichkeiten sich dadurch für ihre Betriebe eröffnet haben.

Dorthe Bährs aus Dithmarschen, Schleswig-Holstein, etwa führt mit ihrem Mann einen Vollerwerbsbetrieb mit den Schwerpunkten Schafhaltung/Lammfleischerzeugung, Sauenhaltung/Ferkelerzeugung, Direktvermarktung und Urlaub auf dem Bauernhof. Sie hob den Wert und die Bedeutung von regional erzeugten, hochwertigen Lebensmitteln hervor. Im Rahmen ihres Plädoyers für eine ausgewogene Ernährung zeigte sie sich überzeugt: "Fleisch ist aus der Ernährung von Menschen nicht wegzudenken." Deshalb, und weil alle vier Kinder für die Landwirtschaft brennen, hat das Ehepaar Bährs auch in einen neuen Tierwohlstall investiert.

Die Thüringerin Anja Kolbe-Nelde ist geschäftsführende Gesellschafterin der Thüringer Freilandpilze GmbH. Sie baut verschiedene Pilze und Trüffel an. Ziel der 46-Jährigen ist es, ihre Nische noch bekannter zu machen und das Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben, z. B. in Seminaren oder durch Forschungsprojekte. Ihre Überzeugung: Nischen- können neben den herkömmlichen Lebensmitteln stehen und sie beispielsweise in Form von Trüffelkäse ergänzen. Außerdem können sie Landwirten über Ausfälle in der sonstigen Produktion helfen.

Auf die industrielle Produktion von Insekten hat sich der Biologe Dr. Jonas Finck spezialisiert. Als Mitgründer von madebymade bietet er eine nachhaltige Quelle von tierischen Proteinen für die Futtermittelindustrie und will Insekten als "neue Nutztiere" etablieren. Sein Ziel ist es, stoffliche Kreisläufe zu schließen. Allen, die mit ihren Betrieben einen neuen Schritt gehen wollen, rät er, in den Austausch zu gehen und u. a. versuchen zu verstehen, wie Landwirtschaft im Ausland funktioniert.

Landwirt Maarten Heins ist Mitbegründer und Geschäftsführer von JoMaa Spirulina, dem ersten landwirtschaftlichen Betrieb in Deutschland, der Mikroalgen produziert und vertreibt. Gleichzeitig hält er u. a. Mastschweine in Haltungsform 3. Er zeigte sich überzeugt, dass es wichtig ist, trotz Hürden und Herausforderungen etwas Neues zu wagen und Leute zu begeistern.

Gegen Ende der Veranstaltung fasste Christine Reitelshöfer, 2. Vizepräsidentin des dlv, zusammen: "Unser Bäuerinnenforum hat mir wieder einmal gezeigt, wie vielseitig und innovativ unsere Landwirtschaft ist." Um neue Einkommensquellen schaffen zu können, brauche es Mut und Zuversicht. Gleichzeitig seien natürlich verlässliche Rahmenbedingungen unerlässlich.

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