Auf diesen Beschluss haben wir lange gewartet. Unsere Betriebsgemeinschaft hat 2014 den Neubau eines 560er-Sauenstalles beantragt. Erst anderthalb Jahre später gab es dafür grünes Licht, leider kurz nach dem Magdeburger Urteil im November 2015. Seitdem liegen Genehmigung und Pläne in der Schublade.
Nun habe ich die Hoffnung, dass es weitergeht. Trotzdem ärgere ich mich. Woher kommen die Vorgaben? Fünf Jahre lang wird über das Urteil beraten. Und innerhalb weniger Tage tauchen Vorgaben auf, von denen wir nicht einmal wissen, ob diese praxistauglich sind.
Ich bin davon überzeugt, dass mehr Tierwohl der richtige Weg ist. Nur muss das auch bezahlbar sein und sich an der Praxis orientieren. In diesem Zusammenhang kann ich nicht nachvollziehen, warum wir im Deckzentrum künftig so viel mehr Platz einplanen müssen als im Wartestall. Im Deckzentrum verbringen die Sauen nur wenige Tage, im Wartestall dreieinhalb Monate. Das ist nicht verhältnismäßig.
Der Stall hätte uns ursprünglich ca. 2 Mio. € gekostet. Nun müssen wir schätzungsweise 50% mehr einplanen. Wirtschaftlich ist das nicht. Hier erwarte ich Unterstützung von der Politik. Ohne Förderung werden wir nicht bauen können. Deshalb bin ich froh, dass die Vorschläge der Borchert-Kommission nun auf den Weg gebracht werden. Aber wir benötigen schnell Planungssicherheit. Unsere zwischenzeitlich verlängerte Genehmigung läuft in rund anderthalb Jahren endgültig aus.
Markus Lehmenkühler, Sauenhalter aus Geseke, NRW