Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) wird ihre Arbeit fortsetzen. Der Co-Vorsitzende des Gremiums, Prof. Achim Spiller, hat vergangene Woche eine positive Bilanz des Gesprächs zwischen Spitzenvertretern der großen Umweltverbände und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) gezogen.
„Alle Beteiligten haben die Bedeutung eines vertrauensvollen Austauschformates wie der ZKL und ihre Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit betont“, erklärte Spiller gegenüber AGRA Europe. Ziel des Austauschs sei nicht gewesen, offene inhaltliche Punkte zu besprechen, so der Wissenschaftler. Im Vordergrund habe vielmehr die weitere Arbeit der ZKL in der laufenden Mandatsperiode gestanden, die am 30. November 2024 endet.
Konstruktive Atmosphäre
Spiller bewertete die Atmosphäre der rund zweistündigen Unterredung als „konstruktiv“. Teilnehmer von Bauernverbandsseite waren DBV-Präsident Joachim Rukwied, sein Vize Dr. Holger Hennies sowie Generalsekretär Bernhard Krüsken.
Die Umweltseite war vertreten durch den Vorsitzenden vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Olaf Bandt, den Präsidenten des Naturschutzbund Deutschland (NABU), Jörg-Andreas Krüger, sowie den Präsidenten des Dachverbandes Deutscher Naturschutzring (DNR), Prof. Kai Niebert.
Missverständnisse ausräumen
Das Treffen war aus der ZKL heraus initiiert worden, um Klarheit über das weitere Vorgehen der Kommission zu bekommen. Denn im Vorfeld hatte es wechselseitig Irritationen gegeben. Beim DBV war der Eindruck entstanden, dass die Umweltseite bereits geeinte Positionen „sehr selektiv“ interpretiere und es Versuche gebe, den Bauernverband als Blockierer darzustellen und damit die ZKL zu torpedieren.
Umgekehrt kritisierten die Umweltverbände, dass einzelne Zitate der DBV-Spitze nicht im Einklang mit dem erreichten Konsens stünden. „Wir haben die Irritationen ausräumen können“, stellt DNR-Präsident Niebert fest. BUND-Chef Bandt bezeichnet das Gespräch als „wesentliche vertrauensbildende Maßnahme, die es auch künftig weitergeben muss und wird“. NABU-Präsident Krüger ist überzeugt, „dass wir am Ende gemeinsam mit der Landwirtschaft bessere Lösungen für den Naturschutz finden als gegen sie.
Wir haben Vertrauen aufgebaut
Alle Beteiligten erklärten ihre Bereitschaft, weiter in der ZKL mitzuarbeiten. Angestrebt wird, im Herbst ein Eckpunktepapier mit konkreten Vorschlägen für die Politik vorzulegen.
Unzufrieden zeigen sich die Vertreter, dass Vorstellungen der ZKL bislang nicht oder nur unzureichend von der Politik aufgegriffen worden seien. Hennies betont, dass die im ZKL-Abschlussbericht geforderte Transformation der Landwirtschaft kein Selbstzweck sein dürfe, sondern an klare Bedingungen geknüpft sei: „Es geht um einen geregelten Weg des Umbaus, die gemeinsamen Ziele zu erreichen.“ Systembrüche müssten vermieden werden.